Vakuummetallisierung von flexiblen Verpackungsmaterialien
Bobst stellt neue Generation der Metallisierungsanlage Expert K5 vor
von Ansgar Wessendorf,
Die Bobst Expert K5 verändert die Vakuum-Metallisierung grundlegend, indem sie bislang arbeitsintensive Arbeitsschritte mit Hilfe von KI automatisiert
(Quelle: Bobst)
Bobst hat mit der Expert K5 die weltweit erste Metallisierungsanlage vorgestellt, die einen weitgehend autonomen Betrieb ermöglicht. Die neue Generation setzt auf integriertes Prozesswissen und die KI-gestützte iMA-Technologie, um Herstellern flexibler Verpackungen eine konstant hohe Qualität bei hoher Produktivität zu ermöglichen.
Das Unternehmen hält im Bereich der Metallisierungsanlagen einen globalen Marktanteil von rund 70 %. Die Anlagen kommen sowohl in der Folienherstellung als auch in der Produktion flexibler Verpackungen zum Einsatz. Als eines der führenden Unternehmen in der Vakuumbeschichtung entwickelt Bobst seine Technologien kontinuierlich weiter, um den steigenden Anforderungen an Effizienz, Fachkräfteknappheit, Kostenkontrolle und Nachhaltigkeit zu begegnen.
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Automatisierung hebt die Vakuum-Metallisierung auf ein neues Niveau
Die jüngste Generation der Expert K5 automatisiert mit Hilfe von KI mehrere bislang arbeitsintensive Schritte. Das im Markt einzigartige iMA-System (Intelligent Metallizing Assistant) reduziert die Abhängigkeit von hochqualifiziertem Bedienpersonal, beschleunigt Einstellprozesse und ermöglicht schnellere Produktwechsel bei reproduzierbarer Qualität und geringerem Ausschuss. Auch Energie- und Materialverbrauch konnten reduziert werden.
„Fachkräftemangel und komplexe Prozesse stellen viele Unternehmen vor Herausforderungen“, sagt Richard Sandbrook, Product Line Director Vacuum Metallizers bei Bobst. „Mit der neuen Expert K5 erhöhen wir den Automatisierungsgrad deutlich und verbessern zugleich Produktivität und Prozessstabilität.“
Neue Bedienphilosophie durch intelligente Assistenzsysteme
Die Expert K5 markiert nach Angaben des Unternehmens einen grundlegenden Wandel in der Bedienung, Wartung und Optimierung von Metallisierungsanlagen. Durch die Integration von KI und vernetzten Systemen wird ein weitgehend autonomer Maschinenbetrieb möglich.
Kernstück ist das iMA-System, das als erstes und bislang einziges Qualitätssicherungssystem die gesamte Bahnbreite überwacht. Hochauflösende Kameras ersetzen die manuelle Kontrolle des Aluminiumbeckens; die Temperaturregelung von bis zu 50 Verdampfungsquellen erfolgt automatisch und parallel. Das führt zu einer schnelleren und stabileren Metallisierung sowie kürzeren Rüstzeiten. Eine neue Bedienkonsole bündelt alle Funktionen zentral.
Über Bobst Connect lässt sich die Anlage zudem aus der Ferne überwachen und steuern. Die globale Vernetzung ermöglicht eine effizientere technische Unterstützung und trägt zur hohen Anlagenverfügbarkeit bei.
Messbare Verbesserungen im Produktionsalltag
Für Verpackungshersteller ergeben sich laut Bobst deutliche Effizienzgewinne: Die Anlage erleichtert den Überblick über den Prozess, vereinfacht Schulungen und minimiert die Abhängigkeit von erfahrenem Personal. Durch die Automatisierung sinkt die Zahl signifikanter Defekte um rund 50 %. Die Anlaufmakulatur pro Rolle reduziert sich von 12,5 km auf etwa 5 km, was sowohl Materialkosten als auch Abfall senkt.
Eine lückenlose Rückverfolgbarkeit erleichtert zudem die Ursachenanalyse bei Reklamationen. Ein weiterentwickeltes Vakuumpumpensystem verkürzt Umrüstzeiten, und zustandsbasierte Wartung stellt sicher, dass Eingriffe nur bei Bedarf erfolgen. Optimierte Verdampfungstemperaturen reduzieren den Energiebedarf; die längere Lebensdauer der Verdampfungsquellen senkt die Verbrauchskosten.
Ausgelegt für neue, nachhaltige Materialien
Die Expert K5-Plattform ist auf Vielseitigkeit ausgelegt und verarbeitet Bahnbreiten zwischen 1.350 mm und 4.850 mm. Sie eignet sich für zahlreiche Materialien, darunter BOPE, MDO-PE, CPP, Papier und BOPP-Siegelfolien für niedrige Temperaturen. Neu ist auch die Möglichkeit, ultradünne Folien zu verarbeiten, etwa sechs Mikron dicke Bopp-Folien zur Papierkaschierung – ein Vorteil angesichts der wachsenden Nachfrage nach ressourcenschonenden Materialien.
Der AluBond-Prozess, inzwischen branchenweit etabliert, ermöglicht eine hohe Haftung und Barrierewirkung der Metallisierung und macht chemisch vorbehandelte Folien überflüssig. Mit der optionalen AlOx GEN II-Technologie lassen sich zudem transparente BOPP-Folien mit hoher Barriereleistung herstellen.