Bobst: neue CI-Flexodruckmaschine, neue Kaschiermaschine und neue Vakuum-Metallisierungsanlage

Neue Lösungen für eine nachhaltige, digitale und vernetzte Verpackungsproduktion

Jean-Pascal Bobst, CEO Bobst-Group
Jean-Pascal Bobst, CEO Bobst-Group, verkündete auf der Pressekonferenz in Mex, Schweiz, eine Reihe von Neuigkeiten (Quelle: Bobst)

Der schweizerische Maschinenhersteller Bobst hat Ende Juni an seinem Hauptstandort Mex bei Lausanne mehrere Innovationen für die Bereiche Verpackungsherstellung präsentiert. Die Digitalisierung der Branche spielt dabei eine enorme Rolle. Und was Dienstleister gefallen wird: Bobst arbeitet an der Verringerung des Energieverbrauchs seiner Maschinen um 10–20 %, und zwar bis Ende 2024. Alle Innovationen im Einzelnen.

„Die Verpackungsbranche befindet sich inmitten einer digitalen Revolution. Diese zwingt alle Unternehmen, neue Wege zu gehen, ihre bisherigen Arbeitsweisen zu hinterfragen, in ganzheitlichen und digitalen Prozessen zu denken sowie Netzwerke und Plattformen zu nutzen, um für ihre Kunden neue Geschäftsmodelle zu entwickeln“, erklärt Bobst-Group-CEO Jean-Pascal Bobst. „Die auf den vier Säulen Vernetzung, Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit basierende Industrievision von Bobst unterstützt in höchstem Maße diese Transformation. Die heute vorgestellten neuen Lösungen sind die jüngsten in einer Reihe stetiger Innovationen und helfen unseren Kunden, in dieser neuen Realität erfolgreich zu sein.“

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Postprint-Flexodruckmaschine Expertflex mit der Präzision einer Flachbettstanze Expertcut 1.7 I 2.1 kombiniert, ergibt sich eine Expertline-Verarbeitungslinie mit hohem Automatisierungsgrad (Quelle: Bobst)
Die Vision CI ist eine Flexodruckmaschine, die speziell für Papieranwendungen ausgelegt ist (Quelle: Bobst)
Die neue Kaschiermaschine Nova MW Laminator soll Ende Juli 2023 auf den Markt kommen (Quelle: Bobst)
Der neue Vision K5 HS Metallizer ist Ende Juni auf den Markt gekommen (Quelle: Bobst)

Digitalisierung

In der Vision von Bobst wird die Wertschöpfungskette der Verpackungsbranche vollständig digitalisiert. Im Mittelpunkt dieser Vision steht mit „Bobst Connect“ die weiterentwickelte, Cloud-basierte digitale Plattform des Unternehmens. So hat Bobst mit „Tool Management“ eine Lösung im Angebot, die eine bislang nicht gekannte Kontrolle über die mit TooLink ausgestatteten Stanzwerkzeuge bietet und die Werkzeughersteller in den Prozess integriert. Gleichzeitig erlaubt sie die Nachverfolgung und Bewertung der Leistungsfähigkeit der Werkzeuge sowie der Wartungsarbeiten und der Bestellungen. Dabei gewährt die Lösung ihren Nutzern auf ihrer intuitiven Bedienoberfläche eine Vielzahl datengestützter Einblicke in die Werkzeugverwaltung.

Mit dem Recipe Management für Accucheck können – auf Basis der Dateien der Druckvorlagen – ortsunabhängig Rezepturen für das Inspektionssystem vorbereitet und dieses eingestellt werden. Die Rezepturen lassen sich speichern und ihre Parameter jederzeit von überall abrufen. Damit legt diese Lösung den Grundstein für einen geschlossenen Regelkreis. Der Bobst-Kunde Prealpi setzt diese Funktion bereits erfolgreich ein. Mit ihr hat er seine Rüstzeiten verkürzt und gleichzeitig seine Qualitätskontrolle verbessert.

Mit der Übernahme von 70 % des Eigenkapitals von Dücker Robotics, einem Weltmarktführer bei Robotern sowohl für die Beladung von Maschinen als auch für die Palettierung in der Wellpappenindustrie, hat Bobst seine Aktivitäten in den Bereichen Automatisierung und Vernetzung verstärkt und eröffnet auch Faltschachtelherstellern neue Möglichkeiten. Darüber hinaus hat Bobst für jedes Marktsegment der Verpackungsindustrie weitere Highlights präsentiert.

Flexible Verpackungen

Der Markt für flexible Verpackungen verzeichnet eine wachsende Nachfrage nach umweltverträglicheren Materialien und verbesserten Recycling-Möglichkeiten – bei gleichzeitiger Beibehaltung hoher Qualität in Druck, Metallisierung, Beschichtung und Kaschierung. Zu den jüngsten Entwicklungen von Bobst in diesem Marktsegment zählen:

  • Vision K5 HS Metallizer: Die neue Maschine kommt Ende Juni auf den Markt. Die Hochleistungs-Vakuum-Metallisierungsanlage wurde für die Verarbeitung einer Vielzahl verschiedener Bedruckstoffe bei hohen Geschwindigkeiten entwickelt, einschließlich wärmeempfindlicher, dünner und nachhaltiger Folien. Ihre Beschichtungswalze hat einen Durchmesser von 700 mm und ist damit die branchenweit größte.
  • Nova MW Laminator: Diese neue Maschine kommt Ende Juli auf den Markt. Bei ihr handelt es sich um eine kompakte Kaschiermaschine mit ergonomischem und bedienfreundlichem Design. Sie eignet sich für alle lösemittelfreien schmalbahnigen Kaschieranwendungen im Markt für flexible Verpackungen. Darüber hinaus kommt sie auch als Kaschierlösung für den wachsenden Digitaldruckmarkt infrage.
  • Vision CI für Papieranwendungen: Diese neue Maschine kommt im vierten Quartal 2023 auf den Markt. Sie deckt die Anforderungen des stetig wachsenden Marktes für Papieranwendungen ab und bietet erweiterte Möglichkeiten hinsichtlich des Durchmessers und für eine höhere Bahnspannung. Bei Geschwindigkeiten bis 400 m/min kann die Maschine Papier mit Grammaturen bis 120 g/m2 verarbeiten. Zudem umfasst sie Leistungsmerkmale wie unter anderem die Bobst-Technik für den Druck mit festem Farbsatz und SmartGPS zur Automatisierung des Einstellprozesses.

Wellpappe

Das E-Commerce-Geschäft ist im Markt für Verpackungen aus Wellpappe nach wie vor der größte Treiber. Die Hersteller müssen der wachsenden Nachfrage nach anspruchsvolleren Verpackungsarten gerecht werden und sie in großen Stückzahlen herstellen können. Jüngste Neuentwicklungen von Bobst in diesem Marktsegment sind zum Beispiel:

  • Expertflex: Das System ist geeignet für die Herstellung von E-Commerce-Verpackungen für „schnelldrehende“ Konsumgüter. Wird die Leistungsfähigkeit des Postprint-Flexodrucks mit der Präzision einer Flachbettstanze Expertcut 1.7 I 2.1 kombiniert, ergibt sich eine Expertline-Verarbeitungslinie mit hohem Automatisierungsgrad – eine neue Komplettlösung für die Herstellung hochwertig bedruckter und gestanzter Verpackungen aus Wellpappe.
  • Neuerungen für Speedpack: Im Juli kommen für diese leistungsstarke Abpackanlage – sie produziert genau gezählte, gestapelte, umreifte und für die Palettierung vorbereitete Bündel mit Wellpappeverpackungen – und neue Umreifungslösungen auf den Markt. Die neuen Lösungen erhöhen die Vielseitigkeit des Systems und ermöglichen das Bündeln von Faltkisten mit 5–15 mm dicken Kunststoffbändern, wie sie in der Wellpappenbranche häufig verwendet werden.

Services

Das Services-Angebot von Bobst unterstützt alle Schritte des Produktionsprozesses – von der Auftragsvorbereitung bis zu den fertigen Verpackungsprodukten. Hier gab Bobst unter anderem folgende Neuigkeiten bekannt:

  • Inbetriebnahme des EMEA-Logistikzentrums: Das neue Logistikzentrum von Bobst für Europa, den Nahen Osten und Afrika – es ist in Belgien angesiedelt und bietet den Zugriff auf erweiterte Transportlösungen – wurde inzwischen in Betrieb genommen. Ein Leistungsmerkmal des neuen Zentrums ist der sogenannte Autostore, der bis zu 70.000 Teile vollautomatisch verwalten kann.
  • Technische Fernunterstützung von Bobst mit Rekordzahlen: Bobst steht seinen Kunden mit technischer Unterstützung aus der Ferne rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche zur Seite – einschließlich Unterstützung per Video und Augmented Reality, Fernzugriff auf Maschinen und Datenanalysen. Inzwischen gibt es pro Jahr etwa 33.000 Fernsitzungen mit Spezialisten von Bobst.

Umweltorientierung

Bobst folgt aktiv einer Nachhaltigkeitsstrategie, die eine der vier Säulen der Industrievision des Unternehmens bildet. Es hat sich der Initiative Science-Based Targets (SBTi) angeschlossen und bringt so sein Engagement für dringende Klimaschutzmaßnahmen zum Ausdruck. Bobst hat seine Ziele deutlich formuliert und evaluiert Optionen für die Dekarbonisierung seiner betrieblichen Prozesse, um auf diese Weise seine CO2-Bilanz zu verbessern. Weitere wichtige ESG-Aktivitäten sind die Entwicklung recycelbarer Verpackungsmaterialien und wasserbasierter Druckfarben sowie die Verringerung des Energieverbrauchs der Maschinen des Unternehmens um 10–20% bis Ende 2024.