Druckmarkt

Siebdruck und Inkjetdruck auf Wachstumskurs

Grün = Siebdruck, Gelb = Digitaldruck

Siebdruck und Digitaldruck haben 2025 mit industriellen Anwendungen einen kombinierten Umsatz von 81,7 Milliarden USD erzielt – das entspricht 58,8 Prozent des globalen Marktwerts und 75,1 Prozent des Volumens, wie neue Daten des Marktforschungsunternehmens Smithers zeigen.

Der aktuelle Marktbericht „The Future of Screen vs Digital Printing to 2030“ analysiert die Zukunft beider Druckverfahren. Während die Nachfrage nach Siebdruck im Grafik-, Verpackungs- und Etikettendruck rückläufig ist, entstehen neue Chancen im funktionalen und industriellen Druck – etwa bei Textilien, Werbeartikeln sowie Anwendungen in der Automobil- und Elektronikbranche. Dies gelingt trotz zunehmender Konkurrenz durch Inkjet-Technologien.

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Für den Zeitraum 2025 bis 2030 prognostizieren die Analysten ein deutliches Wachstum im Digitaldruck. Der kombinierte Marktwert konventioneller und industrieller Anwendungen steigt von 194,3 Milliarden USD im Jahr 2025 auf 244,6 Milliarden USD im Jahr 2030 – eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 4,7 Prozent. Der Siebdruckwert wächst in denselben Segmenten von 63,8 auf 79,3 Milliarden USD, entsprechend einer CAGR von 4,4 Prozent.

Dank der präzisen und kontrollierten Übertragung komplexer flüssiger Medien bleibt der Siebdruck insbesondere für industrielle und funktionale Druckprodukte wie Textilien, gedruckte Elektronik und Direktdruck auf Werbeartikeln das bevorzugte Verfahren. Für diese Segmente wird ein weiteres Marktwachstum von 5,5 Prozent CAGR bis 2030 erwartet.

Im Verpackungsbereich behauptet der Siebdruck seine Stellung, etwa bei opaken Beschichtungen und Veredelungen auf Verpackungen und Etikettenmaterialien. Zwischen 2025 und 2030 treiben Innovationen wie die Weiterentwicklung digitaler Siebbelichtung die Produktivität voran, senken Kosten und verringern den Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Parallel werden neue hochviskose Druckfarben und -lacken für Rotationssiebdrucklinien entwickelt.

Der Digitaldruck, insbesondere der Inkjetdruck, bleibt im Fokus der Druckindustrie. OEMs investieren massiv, um Betriebskosten zu senken, Automatisierung und Vernetzung zu verbessern und die Produktionsleistung zu steigern. Der Inkjetdruck ist bereits etabliert für die Bedruckung von Keramik und eröffnet neue Alternativen zum Siebdruck, etwa im Direktdruck auf Textilien. Spezialisierte Druckköpfe erweitern die Einsatzmöglichkeiten für Druckprodukte wie Elektrobatterien für Fahrzeuge, biomedizinische und automotive Anwendungen – die bis 2030 das schnellste Wachstum verzeichnen dürften.

Weitere bedeutende Anwendungsbereiche des Digitaldrucks sind Verpackungen, Etiketten und grafische Produkte. Für das Jahr 2025 beträgt der Marktwert 166,9 Milliarden USD. Smithers prognostiziert bis 2030 ein Wachstum auf 204,8 Milliarden USD bei einer CAGR von 4,2 Prozent – mit dem stärksten Zuwachs im Verpackungsbereich, gefolgt von Etiketten, während der Grafikdruckmarkt an Dynamik verliert.