Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung

Bobst Connect ebnet den Weg für Packaging 4.0

Packaging 4.0
Bobst Connect legt das Fundament für Packaging 4.0 – eine von den Design-Ideen über die fertigen Verpackungen bis hin zum automatischen Reporting durchgängig digitalisierte und vernetzte Produktion (Quelle: Bobst)

Anfang 2020 hat Bobst seine neue Industrievision vorgestellt, die neben mehr Nachhaltigkeit auf die Digitalisierung, Automatisierung und unternehmensübergreifende Vernetzung der Prozesse in der Verpackungs- und Etikettenherstellung setzt. Mit der ersten Ausbaustufe von Bobst Connect zeigt der weltweit führende Anbieter von Lösungen für die Verpackungsherstellung jetzt auf, wie weitreichend sich die Branche verändern wird. Ein Paradigmenwechsel steht an: Bobst Connect macht Maschinen zu kundenindividuellen Produktionslösungen mit umfassender Software- und Service-Funktionalität.

Aktuell werden in vielen Industriebranchen durchgängig integrierte Prozesse im Sinne von Industrie 4.0 geschaffen. In ihnen lassen sich Maschinen- und Prozessdaten für die unternehmensübergreifende Steuerung und Optimierung der Wertschöpfung nutzen. Die Verpackungsindustrie reiht sich in diese Entwicklung ein. „BOBST Connect schließt die Lücke zwischen unseren Maschinen und den Produktionsprozessen unserer Kunden. In unserer Branche geht die Zeit zu Ende, in der Daten per Hand erfasst wurden und die Systeme für die Produktionsplanung ein Inseldasein fristeten. Connect legt das Fundament für Packaging 4.0 – eine von den Design-Ideen über die fertigen Verpackungen bis hin zum automatischen Reporting durchgängig digitalisierte und vernetzte Produktion“, skizziert Manfred Bauer, IoT-Experte bei Bobst, den anstehenden Umbruch.

Anzeige

Das wird möglich, weil es sich bei Bobst Connect um eine Cloud-basierte Daten- und Remote-Service-Plattform handelt. Bildlich gesprochen entsteht rund um die Maschinen eine Datenwolke, an die Verpackungshersteller ihre Bobst-Maschinen anbinden können. Bobst stellt in der Cloud eine Vielzahl leistungsstarker digitaler Services zur Verfügung, die seine Kunden für die Steuerung und Optimierung ihrer Produktion nutzen können. Das alles auf Basis der Daten, die die Maschinen direkt in die Cloud liefern.

Der Maschinenhersteller, seine Kunden und ausgewählte Partner wie etwa Stanzwerkzeughersteller rücken auf der Bobst Connect-Plattform näher denn je zusammen. Die Verpackungsherstellung wird nicht nur effizienter, flexibler, schneller und nachhaltiger. Vielmehr kann sie auch bei deutlich höherer Sicherheit die angestrebte Qualität erreichen. „Viele unserer Kunden denken zunehmend prozessorientiert“, formuliert Bauer den Trend im Markt. „Mit Bobst Connect unterstützen wir sie dabei.“

Bobst Connect schließt die Lücke zwischen den Maschinen des Unternehmens und den Produktionsprozessen seiner Kunden (Quelle: Bobst)
Bobst Connect legt das Fundament für Packaging 4.0 – eine von den Design-Ideen über die fertigen Verpackungen bis hin zum automatischen Reporting durchgängig digitalisierte und vernetzte Produktion (Quelle: Bobst)
Connect macht Maschinen zu kundenindividuellen Produktionslösungen mit umfassender Software- und Service-Funktionalität (Quelle: Bobst)
Seit dem 1. Juli 2022 stattet Bobst jede bestellte Maschine mit Bobst Connect Essential aus. Zu den Highlights der innovativen Funktionalität der Plattform zählen leistungsstarke Dashboards, mit denen Kunden eine Vielzahl unterschiedlicher Ansichten auf die Leistungsdaten ihrer neuen Maschinen von Bobst bekommen (Quelle: Bobst)
Über Vernetzbarkeit und Zugriff auf Daten hinaus bietet Connect Essential Kunden technische Unterstützung aus der Ferne auch per Video, um Stillstandszeiten auf ein Minimum zu reduzieren (Quelle: Bobst)
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5

Bobst Connect wird schrittweise ausgerollt

Im Juni 2022 fiel der Startschuss für Bobst Connect. Im Rahmen einer internationalen Pressekonferenz präsentierte die Schweizer Unternehmensgruppe mit Connect Essential die erste Subskriptions-Stufe ihrer Cloud-basierten Daten- und Remote-Service-Plattform, die für ihre neuen Maschinen digitale Services für die Unterstützung aus der Ferne sowie umfangreiche Daten-Services bereitstellt.

So stattet Bobst jede seit dem 1. Juli 2022 bestellte Maschine mit Bobst Connect Essential aus. Zu den Highlights der innovativen Funktionalität der neuen Daten- und Remote-Service-Plattform zählen leistungsstarke Dashboards, mit denen Kunden eine Vielzahl unterschiedlicher Ansichten auf die Leistungsdaten ihrer neuen Maschinen von Bobst bekommen. Diese Datenansichten wurden in enger Zusammenarbeit mit Pilotkunden im Live-Betrieb der Verpackungsherstellung zur Marktreife gebracht.

Zunächst verfügen Kunden bei Connect Essential über Performance Management-, Equipment Monitoring- und Shop Floor-Dashboards. Diese bilden die angebundenen Bobst-Maschinen von Kunden in der Gesamtheit digital ab. Das unterscheidet sie von den bislang verfügbaren Produktivitäts-Apps.

Neue Bobst-Maschinen stellen automatisch alle Produktionsdaten zur Verfügung

Zum Beispiel Werks-, Betriebs, Gruppen- oder Schichtleiter können aus der Ferne in die Produktion hineinsehen und bei Bedarf eingreifen. Mit beliebigen Endgeräten wie unter anderem PC oder Tablets bekommen sie über Connect die Möglichkeit, die Anlagen ihrer Unternehmen aus der Ferne zu überwachen und auf einen Blick zu sehen, was aktuell in der Produktion geschieht. Die Maschinen melden das im Klartext. Bei Bedarf können sie Kollegen oder Technikexperten von Bobst zuschalten.

Die neuen Dashboards visualisieren praktisch in Echtzeit wichtige Parameter und Kennzahlen, die Verpackungshersteller für die Überwachung ihrer Produktion benötigen: unter anderem die Rüstzeiten, Laufgeschwindigkeiten, Verfügbarkeiten, Produktions- und Stillstandszeiten sowie die Qualitätsdaten der Produktion.

Hinsichtlich der Zielgeschwindigkeiten sind Vergleiche der Soll-Werte mit den Ist-Werten möglich. Die Ist-Daten werden von den Maschinen automatisch erfasst und in die Cloud geliefert. Das heißt, Bobst Connect wartet mit vollautomatischen Datensichten auf, die den gesamten Produktionsverlauf detailliert dokumentieren – ohne dass Mitarbeiter Daten eingeben müssen. Die Maschinen stellen alle Daten von sich aus zur Verfügung. Dennoch besteht die Möglichkeit, bei Bedarf Daten interaktiv einzugeben. Insbesondere dann, wenn weiterführende Erläuterungen erforderlich sind.

Die Produktionsverantwortlichen können wahlweise die aktuellen Daten der angebundenen Maschinen oder die Historie betrachten. Das heißt, sie haben die Wahl, ob sie in den Betrieb live hineinsehen oder die Historie für ausgewählte Zeiträume analysieren – zum Beispiel die letzten 24 Stunden, die aktuellen Schichten oder die Aufträge der vergangenen Woche. Wiederholen sich Themen? Wurden unterschiedliche Geschwindigkeiten gefahren? Welche Stillstände gab es? Diese und weitere Fragen lassen sich anhand der interaktiven Sichten auf die Daten schnell und effizient klären. Die historischen Daten können darüber Aufschluss geben.

Später auch Optimierungswerkzeuge

In den kommenden Jahren wird Bobst die Funktionalität der Daten- und Remote-Service-Plattform Connect Schritt für Schritt ausbauen und um neue Service-Angebote erweitern. „Im ersten Schritt macht Bobst Connect die Produktionsprozesse unserer Kunden transparent wie nie zuvor. Viele unserer Kunden haben den Wunsch, ihre Produktionsanlagen gleichmäßiger auslasten zu können. Die neuen Datensichten unterstützen sie dabei in bislang nicht gekannter Weise. Im zweiten Schritt wird die Plattform ihnen Optimierungs-Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie Produktionsparameter gezielt und auch vorbeugend verbessern können. Ein weiteres Entwicklungsziel lautet, dass Auftragsdaten aus ERP-Systemen in unsere Maschinen fließen und sich diese automatisch einstellen“, blickt Bauer in die Zukunft.

Mit Bobst Connect Essential wird eine moderne, kundenorientierte Schnittstelle für alle Maschinen der Unternehmensgruppe bereitgestellt. Sie ist in der gesamten Bobst Group einheitlich – egal, ob die Maschinen Faltschachteln, Verpackungen aus Wellpappe und flexiblen Materialien oder Etiketten produzieren. Bauer: „Die standardisierte Konnektivität ist für unsere Kunden ein enormer Vorteil. Im Normalfall erfordert die Programmierung von Schnittstellen zu unter anderem MES-MIS-, ERP- und BDE-Systemen erheblichen Zeit- und Kostenaufwand. Dieser ist bei unseren Maschinen auf ein Minimum reduziert.“

Richard Perner, Vertriebsleiter bei Bobst Meerbusch: „Eines der obersten Entwicklungsziele bei Bobst Connect lautete, für unsere Kunden die Komplexität der digitalen Transformation zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund haben wir die Konnektivität unserer Maschinen standardisiert und die Funktionalität modular strukturiert. Zudem ist Connect browser-basiert und erlaubt den Zugriff mit jedem PC und mobilen Endgerät. Hinzu kommt die übersichtliche und leicht verständlich gestaltete Oberfläche, die intuitiv bedienbar ist.“

Kunden nutzen Bobst Connect im Rahmen eines Subskriptionsvertrags. Für Kunden, die bereits Produktivitäts-Apps von Bobst nutzen, bietet das Unternehmen die Möglichkeit, auf Connect Essential umzusteigen.