Thüringer Papierwarenfabrik hat ihren Flexodruck zertifiziert
Weltweit erste ProzessStandard Flexodruck-Zertifizierung der Fogra
von Ansgar Wessendorf,
Von links: Marcus Schieke und Marcel Grasse (Thüringer Papierfabrik), Jürgen Gemeinhardt (Fogra), Stefan Rößler und Marcus Jung (Thüringer Papierfabrik)
Die Druckerei Thüringer Papierwarenfabrik C. Schröter GmbH & Co. KG ist weltweit der erste Anwender des neu entwickelten ProzessStandard Flexodruck (PSF). Der Standard sowie die damit verbundene Zertifizierung wurden 2025 von der Fogra entwickelt, um die Effizienz der Druckprozesse zu erhöhen und eine verlässliche Farbkommunikation zwischen Druckereien und Auftraggebern sicherzustellen.
„Wir haben uns für die Zertifizierung entschieden, um die Vorteile für unsere Arbeitsabläufe, die Einhaltung interner und externer Qualitätsansprüche sowie die Kundenzufriedenheit zu nutzen“, erklärt Torsten Dreke, Geschäftsführer der Thüringer Papierwarenfabrik in Mühlhausen.
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Praxisnahe Standardisierung für Flexodruckereien
Der PSF liefert ein praxisnahes Regelwerk, das Flexodruckereien klare Vorgaben, messbare Qualitätsziele und einen strukturierten Prüfprozess bietet. Ziel ist es, den Druck gezielt auf das gewünschte Ergebnis auszurichten und die vom Auftraggeber geforderten Farben zuverlässig zu erreichen. „Das spart Kosten, reduziert den CO₂-Fußabdruck und steigert die Kundenzufriedenheit“, ergänzt Stefan Rößler, Leiter der Druckvorstufe.
Aufbau des Prozess-Standards
Der PSF definiert Anforderungen sowohl für den Produktionsdruck als auch für den Prüfdruck. Als Referenz dient der sogenannte Fingerprint, der anhand eines Bewertungsschemas hinsichtlich des darstellbarem Farbraums und der Tonwertwiedergabe überprüft wird. Die Richtlinie wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der Fogra und Industriepartnern entwickelt. „Unsere Zielsetzung ist es, die Qualität im Flexodruck messbar zu machen und die Kommunikation zwischen Auftraggebern, Reprobetrieben und Druckereien zu vereinfachen“, erklärt Jürgen Gemeinhardt, Abteilungsleiter Drucktechnik bei der Fogra.
Druckereien können sich durch die optionale Zertifizierung gegenüber Kunden als Anbieter qualitativ hochwertiger Flexodruckprodukte positionieren. Auftraggeber wiederum erhalten die Sicherheit, dass Qualitäts- und Zeitvorgaben zuverlässig eingehalten werden.
Nachfrage nach PSF-Zertifizierung wächst
Bereits jetzt zeigen mehrere Druckereien Interesse an einer PSF-Zertifizierung, und weitere Zertifizierungen sind in Planung.
Darüber hinaus hat die Fogra kürzlich die Möglichkeit geschaffen, wasserbasierte Flexoreiniger zertifizieren zu lassen. Nach bestandener Prüfung dürfen die Reinigungsmittel bei Baldwin-Waschanlagen ohne Einschränkungen eingesetzt werden. Erste Hersteller planen bereits die Durchführung entsprechender Tests für ihre Produkte.