Mega-Trends: „Nachhaltigkeit und Recycling“ sowie „Digitalisierung“

Marktumfrage: Kevin McKell, VP Sales & Marketing, Vetaphone

Kevin McKell
Kevin McKell: "Neue Folien-Substrate erfordern spezielle Oberflächenbehandlung." (Quelle: Vetaphone)

Wie wirken sich die beiden Mega-Trends „Nachhaltigkeit und Recycling“ und „Digitalisierung“ sowie die Corona-Pandemie konkret auf die Geschäftspolitik Ihres Unternehmens aus?

Nachhaltigkeit und Recycling sind schon seit einiger Zeit aktuelle Themen und daran wird sich auch in Zukunft wohl kaum etwas ändern. Dies hat dazu geführt, dass zunehmend neue Substrate für den Verpackungsdruck auf den Markt kommen. Deren unterschiedliche chemischen und physikalischen Eigenschaften haben jedoch auch entsprechende Auswirkungen auf das Verhalten dieser neuen Materialien unter Produktionsbedingungen.

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Dies führt zwangsläufig dazu, dass die Verarbeiter enger mit ihren Kunden und Lieferanten zusammenarbeiten müssen, ein Trend, den wir vor allem auch in der Zeit der Pandemie deutlich wahrgenommen haben.

Mit welchen Maßnahmen und innovativen Ideen begegnen Sie diesen einschneidenden Umbrüchen?

Wie in den meisten Industriezweigen bewirken Innovationen immer auch einen Dominoeffekt. Das gilt auch für gedruckte Verpackungen, wo neu entwickelte Substrate sorgfältig analysiert werden müssen, um sicherzustellen, dass sie eine optimal dosierte Oberflächenbehandlung erhalten. Dabei gilt: Je komplexer die Substrate, desto genauer müssen sie geprüft werden. Aus diesem Grund haben wir an unserem Hauptsitz in Dänemark ein Testlabor eingerichtet. Es bietet Herstellern und Verarbeitern die einzigartige Möglichkeit, neue Produkte vor der Aufnahme der kommerziellen Produktion in vollem Umfang und eingehend zu testen. Die daraus resultierenden Kosteneinsparungen können durchaus entscheidend sein für Erfolg oder Misserfolg eines neuen Produkts.

Welche neuen Chancen und Möglichkeiten zur Erschließung neuer Geschäftsfelder könnten sich für Sie aus diesen Veränderungsprozessen ergeben?

Seit vor 70 Jahren unser Gründer Verner Eisby das Corona-Behandlungsverfahren erfunden hat, ist es die beste Lösung für die meisten nicht saugfähigen Materialien, wie sie für die Herstellung bedruckter Verpackungen zum Einsatz kommen. Dies bezieht sich auf über 95% aller Foliensubstrate. In jüngster Zeit wurden jedoch neue und komplexere Substrate für speziellere Anwendungen entwickelt, die manchmal mehr verlangen, als Corona aktuell bieten kann. Aus diesem Grund haben wir ein Plasmaverfahren entwickelt. Dessen Einsatz in einer kontrollierten Umgebung und die Verwendung von Dotiergasen erlaubt uns eine noch feinere Abstimmung der Oberflächenbehandlung, so dass diese neuen Substrate die in der kommerziellen Produktion geforderten Leistungen erbringen können. Seit der Eröffnung im Jahr 2020 wird das Testlabor ständig als Forschungs- und Entwicklungseinrichtung für den Sektor der flexiblen Verpackungen genutzt und hat Vetaphone in der Folge weltweit zahlreiche wichtige Aufträge eingebracht.

Wie schätzen Sie vor diesem Hintergrund die zukünftige Entwicklung der Verpackungsdruckindustrie ein?

Ich glaube, dass die Zukunft sehr vielversprechend ist und unsere Industrie daher noch viele Jahre lang wachsen wird. Da sich der Weltmarkt immer mehr auf den Bereich der Markenverpackungen verlagert, wird die entsprechende Nachfrage in den bevölkerungsreichen Gebieten Asiens, des indischen Subkontinents und Afrikas wohl exponentiell wachsen. Parallel dazu wird allerdings auch das Streben nach mehr Nachhaltigkeit und Recycling nicht wieder nachlassen, auch weil die Medien weltweit ein Bewußtsein der Bedeutung dieser wichtigen Aspekte in Produktion und Konsum geschaffen haben. Für Vetaphone bieten die kommenden Jahre daher hervorragende Möglichkeiten, auf unserem Rekordumsatz im Jahr 2021 aufzubauen.

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