Politische Unsicherheiten belasten Geschäftserwartungen

Leichter Umsatzanstieg der deutschen Papier- und Folienverarbeitung

Die Papier, Karton, Pappe und Folien verarbeitende Industrie in Deutschland hat im vergangenen Jahr 2016 erneut ein leichtes Umsatzwachstum erzielen können. Wie der Wirtschaftsverband Papierverarbeitung (WPV) e.V. mitteilt, ist der Umsatz mit Papier- und Pappewaren 2016 gegenüber 2015 um 0,6% auf EUR 17,75 Mrd. gestiegen. Das Umsatzwachstum der Papier- und Folienverarbeitung blieb damit jedoch hinter dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland 2016 mit 1,9%
zurück.

Dabei lag der Inlandsumsatz mit EUR 12,98 Mrd. allerdings nur um 0,3% über dem Vorjahr, während die Auslandsumsätze 2016 um 1,5% deutlich stärker auf EUR 4,76 Mrd.gestiegen sind. Die Branchen-Exportquote ist damit auf 26,8 gestiegen. Gut zwei Drittel der Branchen-Exporte gehen in die Länder der Eurozone.

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Der Umsatz mit Verpackungen aus Papier, Karton, Pappe und Folien ist 2016 gegenüber 2015 um 1,1% auf etwa EUR 10,40 Mrd. gestiegen, wobei die Inlandsumsätze jedoch mit etwa EUR  7,99 Mrd. nur um 0,3% über dem Vorjahr lagen.

Deutlich stärker haben im vergangenen Jahr die Auslandsumsätze mit PPK-Verpackungen zugelegt, die um 3,7% auf EUR 2,41 Mrd. gestiegen sind. Dies entspricht einer Exportquote von 23,2%. In den Unternehmen der deutschen Papier-und Folienverarbeitung waren im vergangenen
Jahr jahresdurchschnittlich 80.368 Mitarbeiter beschäftigt, was einer geringfügigen Zunahme von 0,1% entspricht.

Die Branchenstimmung hat sich im Jahresverlauf 2016 kontinuierlich verbessert. Der vom  Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima-Index der Branche ist von 2 Punkten im Dezember 2015 auf 12 Punkte zum Jahresende 2016 gestiegen. Die positive Stimmungslage hat sich zum Jahresanfang 2017 fortgesetzt. Der Ifo-Geschäftsklima-Index hat sich im Januar weiter gebessert und ist mit 16 Punkten auf den höchsten Wert seit anderthalb Jahren gestiegen.

Dabei fallen jedoch die Geschäftserwartungen der Unternehmen für die nächsten sechs Monate schlechter aus als die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. Auch an der Papier- und Folienverarbeitung gehen die allgemeinen Unsicherheiten über den Brexit, die künftige Ausrichtung der neuen US-Regierung sowie die bevorstehenden Wahlen in wichtigen europäischen Ländern offenbar nicht vorbei.

Hinzu kommen weiter zunehmende Kostenbelastungen, vor allem durch steigende Energie und Lohnkosten, so dass laut jüngstem Ifo-Geschäftsklima-Index vom Februar knapp ein Viertel der befragten Unternehmen mit steigenden Verkaufspreisen für Papier- und Pappewaren in den nächsten drei Monaten rechnet. Eine große Herausforderung der Branche stellen auch zahlreiche bürokratische Regulierungen, die den Unternehmen auferlegt werden, sowie die Sicherung des Fachkräfte-Nachwuchses dar.