Flexo+Tief-Druck 3-2021: Neue Wege in der Tiefdruckformherstellung

Editorial 3-2021 – Der nächste Evolutionsschritt

Jetzt erschienen! Die neue Flexo+Tief-Druck 3-2021

Wie ist es um den Tiefdruck be­stellt, dessen künftige Er­folgsaussichten nahezu ausschließ­lich mit der weiteren Entwicklung in der Druckzylinderfertigung ver­knüpft sind? Um die Zukunft des Verfahrens kann es jedoch nicht all­zu schlecht bestellt sein, wenn sich nun auch ein Weltkonzern wie Continental im Marktsegment der Herstellung von Tiefdruckformen engagiert.

Gravur direkt ins Elastomer
Mit dem Projekt „DynaSurf“ präsen­tierte Continental auf der diesjähri­gen virtual.drupa ein neues, zu­kunftsweisendes Technologiekon­zept für die Produktion von Elasto­mer-Tiefdruckformen, das vollstän­dig auf die galvanischen Prozesse der Verkupferung und Verchro­mung verzichtet. Stattdessen wird die schwarze Elastomer-Oberfläche direkt mit einem hochauflösenden Faserlaser oder mit dem elektrome­chanischen Gravurverfahren bear­beitet.

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Themen und Inhalte der neuen Flexo+Tief-Druck 3-2021

Zuvor hatten bereits die Heliograph Holding mit Helio Pearl sowie Rossini mit Ecograv ihre Konzepte der Einschicht-Tiefdruck­zylinder vorgestellt. Im Unterschied zu Continental bestehen deren Gravurschichten jedoch aus einem speziellen Polymermaterial. Erwäh­nenswert ist in diesem Zusammen­hang, dass Helio Pearl aktuell aus­schließlich für die Laserdirektgra­vur zur Verfügung steht, während das Ecograv-Konzept noch auf das elektromechanische Gravurverfah­ren setzt.

Status quo
Allen Lösungen gemeinsam ist, dass sie nur noch drei Prozess­schritte für die Herstellung von Tiefdruckzylindern benötigen:

  1. Beschichten des Zylinders
  2. Schleifen/Polieren des Monolayers
  3. Bebilderung (Gravur) der Be­schichtung.

Darüber hinaus kommen alle drei Unternehmen sinngemäß nahezu zu derselben Aussage, was den Sta­tus quo ihrer jeweiligen Projekte betrifft. Die bisherigen Drucktests mit den Monolayer-Tiefdruckzylin­dern verliefen sehr zufriedenstel­lend und übertrafen in mancher Hinsicht sogar die ursprünglichen Erwartungen, beispielsweise hin­sichtlich des Farbabgabeverhaltens. Allerdings bedarf es bis zur endgül­tigen Marktreife noch weiterer Feldversuche.

Die Erfolgsaussich­ten erscheinen jedoch äußerst güns­tig. Immerhin haben alle drei genannten Protagonisten etwa 10 Jahre an der Entwicklung ihrer einschichtigen direktgravierbaren Tiefdruckzylinder gearbeitet. Ein Erfolg wäre für den Tiefdruck ein wichtiger Evolutionsschritt und könnte eine Ära einläuten, die ihm ganz neue und sehr vielverspre­chende Möglichkeiten eröffnen und seine Wettbewerbsposition gegen­über den anderen Druckverfahren nachhaltig stärken wird.

 

Ihr
Ansgar Wessendorf
Redakteur
wessendorf@ebnermedia.de

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