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Recyclingfähigkeit polyamidhaltiger Mehrschichtfolien

Recyclingfähigkeit polyamidhaltiger Mehrschichtfolien
Die Recyclingkompatibilität coextrudierter PE/PA6/EVOH-Hochbarrierefolien sowie laminierter PA6/PE-Folien im Polyethylen-Folienstrom wurde als gegeben ermittelt (Quelle: BASF)

Nach den bereits 2021 durchgeführten Studien zur Recyclingfähigkeit coextrudierter Polyethylen/Polyamid (PE/PA)-Mehrschichtfolien hat das unabhängige Institut cyclos-HTP GmbH weitere umfangreiche Untersuchungen zur Recyclingfähigkeit von Polyamid 6 (PA6)- und von Ethylvinylalkohol (EVOH)-copolymerhaltigen Mehrschichtfolien abgeschlossen.

Gegenstand der von BASF SE beauftragten Studien sind coextrudierte PE/PA6/EVOH-Hochbarrierefolien sowie laminierte PA6/PE-Folien im haushaltsnahen Verpackungsabfall. Auch für diese beiden Folientypen konnte nun gezeigt werden, dass eine Recyclingkompatibilität im Polyethylen-Folienstrom gegeben ist. Eine wichtige Rolle spielt hierbei ein Verträglichkeitsvermittler, der bei laminierten Strukturen zusätzlich in die Folie eingebaut wird, um eine Verteilung der PA-Komponente in der PE-Matrix zu ermöglichen. In coextrudierten Strukturen wird die obligatorische Haftvermittlerschicht, die zur Verbindung von PA und PE in der Folie verwendet wird, während des Recyclingprozesses zu einem wirksamen Verträglichkeitsvermittler.

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Recyclingkompatibilität klebekaschierter PE/PA-Folien

Die Studie über klebekaschierte PE/PA-Folien, die in Zusammenarbeit mit Südpack, einem Hersteller von Hochleistungsfolien, aufgesetzt wurde, zeigt klar, wie auch diese Folien, die bislang als nicht recyclingfähig gelten, recyclingkompatibel gestaltet werden können. In diesem Projekt wurde ein von der Firma Henkel entwickelter Laminierklebstoff verwendet. Auf Basis der neuen Studien ist nun ein breites Portfolio an PA-haltigen Verpackungen als recyclingkompatibel zertifiziert. Aufgrund ihres einzigartigen Eigenschaftsprofils verringern Polyamide in Verpackungsanwendungen den Materialeinsatz und tragen damit zur Reduktion von Verpackungsmüll bei. Außerdem verbessern sie die Verpackung hinsichtlich ihrer mechanischen, thermischen und Verarbeitungseigenschaften. Während die PE/PA/EVOH-Folien in vielen Käse- und Wurstverpackungen mit hoher Sauerstoffbarriere eingesetzt werden, sind laminierte Strukturen hauptsächlich in bedruckten Folienverpackungen in diesem Segment zu finden.

Mindeststandard für Recycling anerkannt

Bereits im vergangenen Jahr erkannte der deutsche Mindeststandard für die Bemessung der Recyclingfähigkeit von systembeteiligungspflichtigen Verpackungen gemäss § 21 Abs. 3 VerpackG die Recyclingfähigkeit von coextrudierten PE/PA-Folien an. Die Zertifizierung bildet eine weitere wichtige Grundlage für eine faktenbasierte Einstufung von Polyamiden in Verpackungen. Die Ergebnisse werden sowohl dem CEN-Normungskreis, der auf europäischer Ebene eine „Design for Recycling“-Richtlinie erarbeitet, als auch der Zentralen Stelle Verpackungsregister, die jährlich den deutschen Mindeststandard zur Bemessung der Recyclingfähigkeit festlegt, zur Verfügung gestellt.