Bischof + Klein investiert in modernste MDO-Technologie am Standort Konzell
von Ansgar Wessendorf,
Bischof + Klein stärkt mit neuer MDO-Extrusionsanlage in Konzell seine Innovations- und Nachhaltigkeitsstrategie im Bereich flexibler Verpackungslösungen
(Quelle:B+K)
Der Verpackungsspezialist Bischof + Klein (B+K) hat an seinem Produktionsstandort im niederbayerischen Konzell eine hochmoderne Varex-Blasfolienanlage mit integrierter MDO-Technologie von Windmöller & Hölscher (W&H) in Betrieb genommen. Für die neue 5-Schicht-MDO-PE-Extrusionslinie wurde das Hallendach um fünf Meter angehoben – ein deutliches Zeichen für die Dimension des Projekts. Auf der neuen Linie lassen sich bis zu 2,8 Meter breite Rollen produzieren, ein Meilenstein in der unternehmensinternen Folienfertigung.
Die Investition ist vor allem eine gute Nachricht für die Kunden: Die Produktion von MDO-PE innerhalb der B+K-Gruppe stärkt nicht nur die Lieferkette, sondern eröffnet neue Möglichkeiten für nachhaltige Verpackungslösungen. MDO-PE (Machine Direction Orientation Polyethylen) ist ein zentraler Baustein für recyclingfähige Monomaterial-Verbundsysteme.
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MDO-Technologie: Effizienz trifft auf Nachhaltigkeit
Der MDO-Prozess beginnt mit der Extrusion einer Primärfolie, in der Regel aus verschiedenen Polyethylen-Typen (LDPE, LLDPE, HDPE), je nach gewünschtem Endprodukt. Anschließend wird die Folie inline auf exakt definierte Temperaturen zwischen 90 und 130 °C erhitzt und in Maschinenrichtung gestreckt. Durch die temperaturgesteuerte Dehnung über Walzen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten orientieren sich die Polymerketten entlang der Dehnrichtung – das Resultat: erhöhte Zugfestigkeit, verbesserte Steifigkeit und reduzierte Materialdicke bei gleichbleibender Funktionalität.
Nach der Streckung wird die Folie thermisch fixiert, um ein Zurückschrumpfen zu verhindern. Optional folgen eine Corona- oder Plasmabehandlung zur Optimierung der Bedruckbarkeit und Haftungseigenschaften. Abschließend wird die fertige MDO-Folie auf Rollen gewickelt und ist bereit für Weiterverarbeitung oder Druck.
Mit dieser Technologie produziert B+K Folien, die nicht nur mechanisch optimiert, sondern auch deutlich umweltfreundlicher sind – insbesondere im Hinblick auf recyclingfähige Monostrukturen.
Über sechs Jahrzehnte Kunststoffkompetenz
Seit 1963 zählt Bischof + Klein zu den führenden Unternehmen in der Folienverarbeitung. Die Inbetriebnahme des ersten Blasfolienextruders markierte den Startpunkt einer beeindruckenden Unternehmensentwicklung. Auf der „Interpack 1963“ sorgte das Unternehmen mit innovativen Kunststoffsäcken für Aufsehen und legte damit den Grundstein für seinen heutigen Erfolg.
Ein Meilenstein folgte 1967 mit dem Gewinn des Deutschen Verpackungspreises für den neu entwickelten Ventilkastensack – ein Beleg für die Innovationskraft und Qualitätsorientierung von B+K. Mit dem Ausbau des Standorts Konzell im Jahr 1969 und der Erweiterung des Produktspektrums – von Flachsäcken über Schrumpffolien bis hin zu Automatenfolien – setzte das Unternehmen seinen Wachstumskurs konsequent fort.
1978 wurde mit dem neuen Werk in Lengerich ein weiterer Meilenstein gesetzt. Die dort installierten Extrusions- und Kaschieranlagen ermöglichten die Entwicklung neuer Produktlinien, darunter technische Folien, Oberflächenschutzsysteme sowie Konsumverpackungen aus Kunststoff.
Nachhaltigkeit als strategisches Ziel
Heute zählt B+K zu den führenden Herstellern von Oberflächenschutzfolien für die Möbelindustrie und Vakuumverpackungen für die Kaffeeindustrie. Im Zentrum der Unternehmensstrategie steht die Entwicklung ressourcenschonender und kreislauffähiger Verpackungslösungen.