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Wunderbare Welt mit Smart Packaging

Von der zunehmenden digitalen Durchdringung des Alltags bleibt selbstverständlich auch die Verpackung nicht verschont. Daher ist Smart Packaging ein durchaus aktuelles Thema und digitale Veredelungsverfahren ermöglichen immer neue Funktionen. So lassen sich mit intelligenten Verpackungen die jeweiligen Packgüter nicht nur lückenlos überwachen, sondern sie eröffnen auch vielfältige Interaktionsmöglichkeiten.

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Beispielsweise bietet Extended Packaging den Smartphone-Usern einen Online- Zugriff auf zusätzliche Produktinformationen über Barcodes oder RFID-Tags. Noch einen Schritt weiter gehen Verpackungen, die mit Augmented-Reality-Elementen arbeiten. Das Abfotografieren derartiger Verpackungen ermöglicht virtuelle Rundgänge, Gewinnspiele und den Zugang zu allgemeinen Themenwelten.

 Nahezu nichts ist unmöglich

Viele der heute bereits verfügbaren smarten Verpackungen reagieren unmittelbar auf Veränderungen. Dies bezieht sich beispielsweise auf unbefugte Bewegungen (z.B. Diebstahlschutz), Veränderungen von Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit oder das Einwirken mechanischer und damit beschädigender Belastungen. Ein weiteres interessantes Beispiel sind Faltschachteln für denPharmabereich, die mit NFC-Chips ausgestattet sind. Mit einem NFCLesegerät können Medikamente nachbestellt und Beipackzettel vorgelesen werden. Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch smarte Verpackungen, die aktiv den Frischegrad von Lebensmitteln anzeigen. So meldet beispielsweise ein vom Fraunhofer-Institut entwickeltes Indikatorsystem dem Verbraucher, wenn Fett ranzig wird oder bei Fleischprodukten der Prozess des Verderbens einsetzt.

Noch zu teuer

Obwohl die technischen Voraussetzungen für die Herstellung von smarten Verpackungen durchaus gegeben sind, so ist deren Produktion aktuell noch schlicht zu teuer. Um diese Kosten drastisch zu reduzieren und damit zur Massenproduktion überzugehen, bedarf es hocheffektiver Rolle-auf-Rolle- Technologien zur Applikation der jeweiligen Sensorelemente und Auftragsmedien. Dies bietet ein Potential um neue, auch wirtschaftlich höchst interessante Einsatzbereiche für zeitgemäße Druck- und Veredelungsverfahren zu eröffnen.

Das Konzept Smart Packaging ist zwar noch immer mit einigen „Kinderkrankheiten“ behaftet, doch daran wird sich angesichts intensiver Forschung und Entwicklung wohl bald einiges ändern. So gibt es bereits Farben zum direkten Druck von Batterien, Displays und Sensoren. Derart hergestellte smarte Verpackungen benötigen keine Zusatzgeräte zum Auslesen der integrierten Informationsquellen.

Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass ab dem Jahr 2021 für gedruckte Elektronik kostengünstige Verfahren für die Massenproduktion zur Verfügung stehen werden. Analysten schätzen, dass sich mit Smart Packagings weltweit Umsätze bis zu USD 40 Mrd. erzielen lassen. Aktuell liegt der weltweite Umsatz bei rund USD 75 Mio. Grundsätzlich gilt jedoch: Auf dem Weg zu Industrie 4.0 wird das Konzept Smart Packaging ein wichtiger Baustein sein.

Ihr

Ansgar Wessendorf, Redakteur
wessendorf@gk-techmedia.com

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