Flexible Verpackungen

Treofan setzt im Insolvenzverfahren auf Eigenverwaltung und Neustart

Treofan setzt im Insolvenzverfahren auf Eigenverwaltung und Neustart
Standort von Treofan in Neunkirchen: Der Folienhersteller durchläuft ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung (Quelle: Treofan)

Die Treofan Germany GmbH & Co. KG, ein Hersteller von Kunststofffolien für die Verpackungsindustrie, hat den Gang in ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angetreten. Mit dem Schritt will das Unternehmen aus Neunkirchen (Saarland) einen tiefgreifenden Restrukturierungsprozess einleiten und seine Zukunft neu aufstellen. Das Amtsgericht Saarbrücken/Sulzbach hat dem entsprechenden Antrag zugestimmt und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet.

Restrukturierungsexperten übernehmen Schlüsselrollen

Zur Umsetzung des Verfahrens setzt Treofan auf ausgewiesene Sanierungsspezialisten. An Bord sind Prof. Dr. Lucas F. Flöther von der Kanzlei Flöther & Wissing sowie Rechtsanwalt Dr. Sebastian Mohrs von der Kanzlei Abel und Kollegen, der vom Gericht zum vorläufigen Sachwalter bestellt wurde. Unterstützt wird Mohrs von Rechtsanwalt Lukas Eisenhuth.

Anzeige

Flöther betonte, dass der Eintritt in ein gesetzliches Verfahren eine klare Zäsur markiere: „Mit dem Schritt in ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung macht Treofan einen Neustart. Gleichzeitig ist dadurch sichergestellt, dass die Beschäftigten zeitnah ihr Geld bekommen.“ Rund 500 Mitarbeiter sind betroffen; ihre Löhne und Gehälter werden für die kommenden drei Monate über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert.

Handlungsspielräume durch Eigenverwaltung

Die Eigenverwaltung eröffnet Treofan Instrumente, die außerhalb eines solchen Rahmens nicht zur Verfügung stehen. Dazu gehört die Möglichkeit, belastende Verträge zu kündigen oder neu zu verhandeln. Zudem ist das Unternehmen für drei Monate von den Personalkosten entlastet – ein Zeitfenster, das laut Flöther „eine finanzielle Atempause und Planungssicherheit bis Ende Oktober“ verschafft.

In dieser Phase sollen mögliche Sanierungsoptionen gründlich geprüft werden. Im Mittelpunkt steht ein strukturierter Investorenprozess, wie Sachwalter Mohrs erklärte: „Es ist wichtig, für alle Beteiligten ein transparentes Verfahren zu gewährleisten und die bestmögliche Lösung für das Unternehmen und die Gläubiger zu finden.“