Mega-Trends: „Nachhaltigkeit und Recycling“ sowie „Digitalisierung“

Marktumfrage: Hermann Veismann, Windmöller & Hölscher

Hermann Veißmann
Hermann Veismann: "In den letzten fünf Jahren haben wir die Kapazitäten für Assistenz- und Automatisierungssysteme verdreifacht."

Wie wirken sich die beiden Mega-Trends „Nachhaltigkeit und Recycling“ und „Digitalisierung“ sowie die Corona-Pandemie konkret auf die Geschäftspolitik Ihres Unternehmens aus?

Grundsätzlich verstärken die aktuellen Mega-Trends bereits länger andauernde Entwicklungen. Für Verpackungsdrucker bleibt die Herausforderung, Effizienz und Qualität in einem kostensensitiven Markt in Balance zu halten. Die Frage bleibt also, wie produziere ich beispielsweise nachhaltige Verpackung möglichst effizient? Deshalb sind Nachhaltigkeit und Digitalisierung bereits seit Jahren fest in der W&H-Strategie als Entwicklungsfokus etabliert. In der Corona-Pandemie hat sich unsere strategische Ausrichtung auf starke lokale Präsenzen und Service sehr bewährt. Beispielsweise war das kameragestützte Serviceangebot Visual Assistance bereits vor der Pandemie verfügbar und es wurde in dieser Zeit häufiger und auch für größere Aufgaben genutzt. Für W&H sind digitale Services eine sinnvolle Ergänzung zur intensiven persönlichen Betreuung und Beratung.

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Mit welchen Maßnahmen und innovativen Ideen begegnen Sie diesen einschneidenden Umbrüchen?

Der Fokus auf Digitalisierung wird besonders sichtbar in unserer Entwicklungsmannschaft: In den letzten fünf Jahren haben wir die Kapazitäten für Assistenz- und Automatisierungssysteme verdreifacht. Neben der Vollintegration aller kamerabasierten Systeme sind dabei Innovationen wie das IoT-System Ruby entstanden. Mit Ruby Check@Slitter können beispielsweise Inspektionsdaten aus der Druckmaschine direkt im Verarbeitungsprozess genutzt werden.

Welche neuen Chancen und Möglichkeiten zur Erschließung neuer Geschäftsfelder könnten sich für Sie aus diesen Veränderungsprozessen ergeben?

Sowohl durch Digitalisierung als auch durch Nachhaltigkeit wird die Wertschöpfung über einzelne Schritte der Prozesskette immer wichtiger. W&H profitiert beim erforderlichen Gesamtblick von drei Wertschöpfungsschritten im eigenen Technologiezentrum – Extrusion, Druck und Verarbeitung – sowie von etablierten Partnerschaften mit Lieferanten von Rohstoffen und Druckfarben bis zu Herstellern von Verpackungsmaschinen. Beispielsweise haben wir bereits zur K 2016 gezeigt, wie 100% recyclingfähige PE-Verpackungen effizient bedruckt und zu Pouches verarbeitet werden können.

Wie schätzen Sie vor diesem Hintergrund die zukünftige Entwicklung der Verpackungsdruckindustrie ein?

Die Entwicklung in Richtung Recyclingfähigkeit und Ressourcenschonung wird in den nächsten Jahren weiter Geschwindigkeit aufnehmen. Wir werden mit unseren Maschinen – die immer intelligenter und vernetzter werden – nachhaltig dazu beitragen.

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