Trendradar 2021

Fachpack 2021 – Die Zukunft der Verpackungsbranche gestalten

Nur für getestete, geimpfte oder genesene Personen mit Nachweis dürfen die Fachpack besuchen (Quelle: Messe Nürnberg/Fachpack) (Photo Credit: NuernbergMesse / Thomas Geiger)

Wenn vom 28. bis 30. September 2021 die Fachpack im Messezentrum Nürnberg ihre Tore öffnen darf, ist das der erste große Treffpunkt der europäischen Verpackungsbranche seit zwei Jahren.Das Leitthema „Umweltgerechtes Verpacken“ spiegelt sich im umfangreichen Vortragsprogramm, auf den Sonderschauen und den Messeständen der Aussteller wider. Neben Nachhaltigkeit geht es vor allem um verändertes Verbraucherverhalten, Verpackungsdesign und digitale Transformation.

Die Fachpack 2019 zählte 1600 Austeller und belegte zwölf Messehallen. Derzeit sind 740 Aussteller für die Veranstaltung im Herbst angemeldet und die Fachpack wird sieben Messehallen belegen. Doch täglich können die Messeveranstalter weitere Anmeldungen verzeichnen. Das Verhältnis der Messebereiche habe sich in diesem Jahr leicht verändert. Die Bereiche Verpackungsmaschinen sowie Palettiertechnik und Kennzeichnung haben leicht zugelegt und stellen 42 % der Aussteller dar, Packstoffe, Packmittel und Packhilfsmittel sind mit 45 % der Aussteller vertreten.

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Trendradar 2021

„Wir nehmen unser Fachpack-Motto ‚Wir machen Zukunft‘ wörtlich und möchten der Branche auch in punkto Trends einen echten Mehrwert bieten. Deshalb freuen wir uns, unserer Community mit dem Fachpack Trendradar 2021 einmal mehr empirisch fundiert aufzeigen zu können, von welchen Branchentrends in den nächsten drei bis fünf Jahren eine große Verbreitung zu erwarten ist“, erklärt Phillip Blass, Director Fachpack, NürnbergMesse.

Für die Ergebnisgewinnung wurden insgesamt 21 ausgewählte Trends von Vertretern und Kennern der Verpackungsindustrie über einen Online-Fragebogen bewertet hinsichtlich: Attraktivität der einzelnen Trends für die Verpackungsindustrie, Veränderungsumfang bzw. Relevanz der Trends für selbige sowie dem zeitlichen Horizont, wann der einzelne Trend massentauglich sein wird.

Der Online-Fragebogen wurde im Frühjahr 2021 von 108 Verpackungsexperten und Branchenkennern ausgefüllt, wobei die Mehrheit in leitender Position tätig ist. Zirka 80 % der Teilnehmer sind Teil eines großen Unternehmens mit 1000 und mehr Mitarbeitern oder eines mittleren Unternehmens mit 50 bis 1000 Mitarbeitern.

Von den Befragten arbeitet fast ein Drittel im Bereich Packmittel und Packstoffe, etwa 10 % sind in den Segmenten Services für die Verpackungsindustrie, Verpackungsdruck- und Veredlung sowie Verpackungsmaschinen tätig. Der Rest der Studienteilnehmer stammt aus verpackungsnahen Branchen, wie etwa Logistik, Lebensmittelindustrie, Verbände, Forschung oder Beratung.

Die Top-Trends

Nach der Auswertung der gesammelten Daten lässt sich zusammenfassend sagen: Die drei kommenden Top-Trends der Verpackungsindustrie sind allesamt Nachhaltigkeitstrends.

Erster Top-Trend
ist dabei die Erhöhung des Rezyklateinsatzes. Das Recycling von Kunststoffabfällen und der Einsatz von Kunststoffrezyklaten in Neuprodukten schonen Primärrohstoffe. Gegenüber der Produktion aus Rohöl können somit CO2-Emissionen deutlich reduziert werden.

Als zweiter Top-Trend
lässt sich der Einsatz von Monomaterialien für eine bessere Trennbarkeit ausmachen. Beim Recyclingprozess besteht eine wesentliche Herausforderung schließlich darin, Stoffe voneinander zu trennen. Laut dem Umweltbundesamt muss ein Material zu mindestens 95 % aus einem Hauptmaterial bestehen, um als Monomaterial behandelt zu werden. Verpackungen aus einem Materialmix diverser Kunststoffarten können zwar auch recycelt werden, jedoch ist der Prozess deutlich umfangreicher und das Rezyklat verfügt über minderwertigere Eigenschaften als beim Monomaterial.

Den dritten Top-Trend
sehen die Befragten in ressourcenschonender Verpackung. Bei deren Verwendung werden aufgrund von Materialeinsparungen wesentlich weniger Primärressourcen eingesetzt, was einen signifikanten Mehrwert hinsichtlich Nachhaltigkeit der Verpackungen liefert. Dies kann etwa mithilfe neuer Produktionsverfahren gut umgesetzt werden. Ein erklärtes Ziel ist jedoch, die Einhaltung der Funktionalität der Verpackung zu gewährleisten. Infolge der erhöhten Materialeffizienz bei Kunststoffverpackungen konnte der Materialeinsatz im Zeitraum von 25 Jahren beispielsweise um ein Viertel reduziert werden, was einer CO2-Einsparung von 2,6 Millionen Tonnen entspricht.

myFachpack erweitert die Messe vor Ort digital

Neu in diesem Jahr ist myFachpack, die digitale Erweiterung der Fachpack rund um Matchmaking und Wissenstransfer. Sie verlängert die Messe vor Ort in die virtuelle Welt. Bereits im Vorfeld der Messe bietet das neue Tool Möglichkeiten zur Vernetzung und ermöglicht so eine intensive Vorbereitung des Messebesuchs. Zudem wird während der Messelaufzeit das Programm der Vortragsforen live gestreamt und steht auch im Nachhinein zur Verfügung. myfFachpack kann am Desktop, aber auch mobil über eine App genutzt werden.

 Vortragsforen Packbox, Techbox und Innovationbox

Die beiden Foren Packbox (Halle 7) und Techbox (Halle 3C) werden in diesem Jahr ergänzt durch das neue Ausstellerforum Innovationbox (Halle 4). Täglich finden dort Fachvorträge renommierter Experten und Diskussionsrunden statt. Jeden Tag steht ein übergreifendes Thema im Fokus der Packbox: „Verbraucher und Handel“ (28.9.21), „Nachhaltigkeit und Innovation“ (29.9.21) und „Design & Material“ (30.9.21). Key Note Speaker sind Roman Klis von Klis Design, Matthias Giebel von der Beratungsagentur B & P Consultants sowie Katrin Oeding vom Studio Oeding.

Die Fokusthemen in der Techbox sind „Ressourcen und Nachhaltigkeit“ (28.9.21), „Innovation & Wirtschaftlichkeit“ (29.9.21) sowie „Digitalisierung & Transformation“ (30.9.21). Vera Fritsche vom VDMA Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, Sonja Bähr von der Beratungsagentur Tilisco, Referenten des international renommierten Beratungsunternehmens Mintel oder des italienischen Verpackungsmaschinenverbandes UCIMA geben weitere Einblicke in die aktuellen Entwicklungen des Verpackungsmarktes.

Sonderschau „Nachhaltiges Verpackungsdesign“

Ein nachhaltiger Lebensstil ist immer mehr Verbrauchern wichtig. Dabei geht es nicht nur um das Produkt, sondern auch um die Verpackung. Eine ansprechende, umweltgerechte Gestaltung ist deshalb erwünscht. Die Sonderschau „Nachhaltiges Verpackungsdesign“ in der Halle 7, eine Kooperation zwischen NürnbergMesse und bayern design, zeigt besonders gelungene Beispiele nachhaltiger Verpackungsgestaltung und inspiriert Besucher, die auf der Suche nach eigenen Verpackungslösungen sind.

Start-ups stellen sich vor

Frische, unkonventionelle Ideen sind immer gefragt, Start-ups bieten diese auf der Fachpack. Besucher finden die Start-ups der Verpackungsbranche auf dem geförderten BMWi-Gemeinschaftsstand für junge innovative Unternehmen und auf der internationalen Start-up Area in Halle 7A. Dort zeigen sie ihre neuartigen Produkte und Verfahren den interessierten Verpackungsspezialisten. Spannend in diesem Zusammenhang ist auch der erste Fachpack-Start-Up-Slam im Forum Packbox am Donnerstag, 30. September. Dort wird der Frage nachgegangen, ob Start-Ups die Innovationstreiber Nummer eins sind, es werden Best-Practises diskutiert und Erfolgsfaktoren geteilt.

Preisverleihungen auf der Fachpack

Auch auf der Fachpack 2021 heißt es wieder Bühne frei für die Verleihung des Deutschen Verpackungspreises, der renommiertesten europäischen Leistungsschau rund um die Verpackung. Der Preis wird vom Deutschen Verpackungsinstitut (dvi) ausgelobt und in zehn Kategorien am ersten Messetag verliehen. Als Premiumpartner übernimmt die Fachpack die Verleihung des Nachwuchs-Sonderpreises. Gewinner des Verpackungspreises nominieren sich gleichzeitig für den WorldStar der World Packaging Organisation (WPO). Nach erfolgreicher Premiere in 2019 werden auf der Fachpack auch wieder die Sustainability Awards am dritten Messetag im Forum Packbox verliehen.

Hygienekonzept ermöglicht persönliches Networking

Um einen sicheren Messebesuch zu garantieren, wurden umfangreiche Schutzmaßnahmen und ein ausführliches Hygienekonzept erarbeitet: Kontaktloses Bezahlen, Buchung von Online-Tickets, Möglichkeiten zur Händedesinfektion, ein hochmodernes Lüftungskonzept für Messehallen und Kongressräume sowie die Nachverfolgbarkeit durch digitale Kontakt- und Zutrittserfassung sind nur einige Beispiele. Sogenannte Community Areas in den Messehallen ermöglichen persönliches Networking unter Wahrung der Abstandsregelungen.