Neue Anforderungen und technische Optionen

Ozonmanagement in der Corona-Vorbehandlung

Ozonmanagement in der Corona-Vorbehandlung
Die Ozonabscheider von Vetaphone werden entsprechend den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Anlage gefertigt (Quelle: Vetaphone)

Luftschadstoffe rücken zunehmend in den Fokus von Regulierungsbehörden, Unternehmen und Öffentlichkeit. Dazu zählt auch Ozon, das in industriellen Prozessen wie der Corona-Vorbehandlung unvermeidlich entsteht. Mit der EU-Richtlinie 2024/2881, die im Oktober 2024 verabschiedet wurde, verschärfen sich die Zielwerte für Luftschadstoffe in den Mitgliedstaaten – darunter auch für bodennahes Ozon. Dies zwingt Unternehmen, ihre Emissionskontrolle zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Ozon als unvermeidliches Nebenprodukt der Corona-Technologie

Die Corona-Vorbehandlung ist in der Kunststoff-Folienherstellung ein etabliertes Verfahren, um Oberflächen für nachfolgende Prozesse wie Bedrucken, Kaschieren oder Beschichten vorzubereiten. Die Technik basiert auf der Aufspaltung von Sauerstoffmolekülen in der Luft durch ein Hochspannungsfeld. Dabei entsteht Ozon (O₃), ein reaktives und in höherer Konzentration gesundheitsschädliches Gas.

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Eine vollständige Eliminierung dieses Nebenprodukts ist technisch nicht möglich. Daher kommt der Abführung und Filtration des Ozons besondere Bedeutung zu – sowohl aus Arbeitsschutzgründen als auch im Hinblick auf Umweltstandards.

Regulatorischer Druck: EU nähert sich WHO-Grenzwerten an

Mit der Richtlinie (EU) 2024/2881 führt die Europäische Union strengere Zielvorgaben für Schadstoffe in der Außenluft ein. Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, Grenzwerte zu überwachen und Maßnahmen zur Einhaltung zu definieren. Die neuen Vorgaben orientieren sich stärker an den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die seit Jahren niedrigere Belastungsgrenzen empfiehlt.

Für Betriebe mit ozonintensiven Prozessen bedeutet dies langfristig eine höhere Notwendigkeit zur Dokumentation und Optimierung ihrer Abluft- und Filtersysteme.

Bedeutung regelmäßiger Wartung

Corona-Anlagen sind grundsätzlich mit Systemen zur Ozonabscheidung ausgestattet. In der Praxis wird deren Wartung jedoch häufig nachrangig behandelt. Verschmutzte oder gesättigte Filter verlängern nicht nur die Reaktionszeiten der Ozonabscheider, sondern können auch die Prozessstabilität der Vorbehandlung beeinträchtigen.

Eine kontinuierliche Überprüfung der Filterleistung dient daher nicht allein der Arbeitssicherheit, sondern trägt auch zur Effizienz und Verfügbarkeit der Anlage bei. Unerwartete Stillstände lassen sich durch geplante Austauschintervalle deutlich reduzieren.

Service- und Logistiklösungen zur Filterversorgung

Vor dem Hintergrund steigender Regulierung und der Notwendigkeit konstanter Anlagenleistung setzen einige Technologielieferanten wie das dänische Unternehmen Vetaphone mittlerweile auf strukturierte Wartungs- und Liefermodelle. Regelmäßige Filterlieferungen, transparente Wechselintervalle und technische Leitfäden sollen sicherstellen, dass die Ozonabscheider zuverlässig arbeiten und ihre Lebensdauer verlängert wird.

Solche Modelle unterstützen Unternehmen dabei, Wartungsprozesse zu standardisieren und wirtschaftliche Risiken aufgrund ungeplanter Produktionsunterbrechungen zu minimieren.

Praxisbeispiel: Strukturiertes Ozonmanagement bei Vetaphone

Als einer der technologischen Pioniere der Corona-Vorbehandlung verfolgt Vetaphone einen präventiven Ansatz beim Thema Ozonkontrolle. Das Unternehmen hat hierfür einen Wartungsservice eingeführt, über den die Ozonabscheideleistung systematisch überwacht und optimiert wird. Ziel ist es, sowohl gesundheitliche Risiken zu minimieren als auch die Prozessstabilität der Vorbehandlung zu erhöhen.

Da alle Corona-Anlagen mit Ozonfiltern bzw. Ozonentfernern ausgestattet sind, setzt der Service auf klare Austauschintervalle und standardisierte Abläufe. Bestandteil ist ein strukturiertes Liefermodell („Ozonfilter – direkt zu Ihnen“), das eine regelmäßige Versorgung mit Filtern sicherstellt und damit Ausfallzeiten reduziert sowie die Lebensdauer der Abscheidesysteme verlängert. Die Logistikplanung sowie die Bereitstellung anwenderorientierter Wartungsanleitungen übernehmen dabei zentrale Funktionen.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht können solche Programme dazu beitragen, ungeplante Stillstände zu vermeiden und Prozesseffizienz zu sichern. Je nach Produktionsanforderung stehen unterschiedliche Vertragslaufzeiten zur Verfügung, die eine Integration in bestehende Instandhaltungskonzepte ermöglichen.

Ausblick: Saubere Luft als Produktionsfaktor

In vielen industriellen Bereichen wird Ozonmanagement zunehmend zu einem integralen Bestandteil von Qualitäts-, Sicherheits- und Nachhaltigkeitsstrategien. Angesichts verschärfter europäischer Vorgaben und wachsender Sensibilität für Luftqualität ist davon auszugehen, dass präventive Wartung und emissionsarme Produktionsprozesse künftig einen höheren Stellenwert einnehmen werden.

Für Unternehmen bedeutet dies, dass Investitionen in moderne Abluft- und Filtersysteme sowie in regelmäßige Instandhaltung nicht nur regulatorische Anforderungen erfüllen, sondern auch betriebliche Effizienz und langfristige Betriebssicherheit fördern.