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Hybrides Drucken mit Flexo- und Digitaldruck

DFTA-Untersuchung: Hybrides Drucken mit Flexo- und Digitaldruck
Mitglieder des DFTA-Arbeitskreises „Digitaler Verpackungsdruck“ (AKV) und das Team von Canon bei den Drucktests in Poing (Quelle: DFTA)

Hybride Verpackungsdrucksettings aus Flexo- und Digitaldruck ermöglichen es, den Anforderungen realer Kundensituationen noch besser gerecht zu werden: Immer dann, wenn vor oder nach einem Hauptauftrag nur eine kleine Auflage erforderlich ist – beispielsweise für Produkteinführungen oder kurzfristige Nachbestellungen – kann der Digitaldruck den Flexodruck sinnvoll ergänzen. Um einheitliche Druckergebnisse auf der Verpackung zu erzielen, bedarf es einer präzisen Abstimmung zwischen konventionellem und digitalem Druck. Diese Abstimmung ist besonders herausfordernd, wenn ein Flexodruck mit Sonderfarben mit dem festen Farbset des Digitaldrucks (4C oder Multicolor) realisiert werden muss.

Aktuell untersucht der DFTA-Arbeitskreis „Digitaler Verpackungsdruck“ (AKDV) des DFTA Competence Centers Digitaldruck Leipzig (CCD) die Möglichkeiten und Grenzen bei der Umsetzung hybrider Drucksettings. Das Ziel besteht darin, die erforderlichen Schritte und Daten für einen praxistauglichen Workflow zu identifizieren. Eine zentrale Frage betrifft das Farbmanagement: Welche Informationen sind vom Flexodruck erforderlich, um eine farbtreue Simulation im Digitaldruck zu ermöglichen?

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Kurze Vorstellungsrunde zu Beginn der AKDV-Drucktests in Poing
David Khil (Canon) gibt einen Überblick über die Geschäftsbereiche von Canon
Die Druckmuster waren in einheitlichem Rahmen anonymisiert
Fragebögen für die Abmusterung
Druckmuster für die visuelle Begutachtung
Johannes Betz (GMG) und Jochen Schäffner (Canon) erläutern Druckmuster
Vergleich von Flexo- und Digitaldruckmustern
Nach dem Mittagessen wurden die Drucke gemeinsam begutachtet
Die Drucke wurden kritisch begutachtet
Die Abmusterung erfolgte parallel an mehreren Stationen
AKDV-Mitglieder aus verschiedenen Branchenbereichen warfen einen Blick auf die Drucke
Die Farbergebnisse werden mit dem bloßen Auge beurteilt
Mit dem Fadenzähler wird die Qualität der Farbflächen geprüft
Die AKDV-Mitglieder diskutierten die Drucke auch untereinander intensiv
Im abschließenden Fachgespräch wurden Wissen und Erfahrungen ausgetauscht
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Vorgehensweise und Partner

Das in der Untersuchung dargestellte Druckszenario entspricht einem praxisüblichen Flexodruck mit fünf Sonderfarben aus dem Etikettenbereich. An der Umsetzung sind verschiedene Industriepartner beteiligt: Die Schreiner Group liefert den Flexodruck als Referenz. Avery Dennison stellt das Material zur Verfügung, um sicherzustellen, dass alle auf dem gleichen Substrat drucken können und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet ist. ColorLogic, GMG und die Farbmanager der beteiligten OEMs bringen verschiedene Lösungen für das Farbmanagement und zu untersuchende Konvertierungsvarianten ein. Die drucktechnische Umsetzung erfolgt durch Canon, HP und Screen auf Digitaldrucksystemen mit verschiedenen Farbsets. Das CCD koordiniert die Untersuchung und ist für die Druckqualitätsmessungen verantwortlich.

Druckergebnisse und Abmusterungen

Um neben Messwerten auch den visuellen Eindruck der Druckergebnisse in die Untersuchung einzubeziehen, wurden Abmusterungen durchgeführt. Zu diesem Zweck luden das CCD und Canon Production Printing im März 2024 zu Live-Drucktests mit anschließender Begutachtung ins Canon Customer Experience Center nach Poing ein. Die Veranstaltung umfasste verschiedene Programmpunkte.

Ingo Reinhold, wissenschaftlicher Leiter des CCD, begrüßte die Mitglieder des AKDV. Katharina Roeber, Koordinatorin des CCD, gab einen einführenden Überblick über die bisherigen Arbeitsergebnisse der Untersuchung. Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens durch David Khil, Technical Product Manager bei Canon, folgte ein Rundgang durch das Demo-Center sowie der Live-Druck an der Maschine mit UV-Inkjet-Technologie. Nach dem gemeinsamen Mittagessen begutachteten die Mitglieder des AKDV die Digitaldrucke. Johannes Betz, Head of Academy & Consultant bei GMG, und Jochen Schäffner, Senior Advisor Color and Workflow bei Canon, erläuterten vertieft messtechnische Methoden und Modellierungsansätze zur Beschreibung von Farbe anhand der Druckmuster. Im persönlichen Austausch konnten abschließend verschiedene Fachfragen beantwortet und praxisrelevante Aspekte diskutiert werden.

Die AKDV-Drucktests ermöglichten vielfältige Einblicke und Erkenntnisse zu hybriden Druckszenarien und machten deutlich, dass dem Farbmanagement eine Schlüsselrolle bei der qualitätsgerechten Simulation zukommt. Sowohl die Datenbasis als auch das Softwaremodell und der Konvertierungsworkflow beeinflussen das Druckergebnis.

Die detaillierten Ergebnisse der AKDV-Untersuchung werden auf der Drupa 2024 am Stand der DFTA (Halle 11 / F71) vorgestellt. Interessierte können dort im Rahmen von Workshops die produzierten Druckmuster selbst begutachten.

Bei Interesse an der Mitarbeit im Arbeitskreis „Digitaler Verpackungsdruck” können Sie gerne Kontakt mit der DFTA (info@dfta.de) oder direkt mit dem CCD Leipzig aufnehmen (katharina.roeber@htwk-leipzig.de).