Konsumzurückhaltung trifft auf stark gestiegene Kosten

Traditionsunternehmen Casimir Kast in der Insolvenz

Traditionsunternehmen Casimir Kast in der Insolvenz
Die Geschäftsführung von Casimir Kast führt die Insolvenz auf eine Kombination aus konjunktureller Flaute, Konsumzurückhaltung sowie stark gestiegenen Material- und Energiekosten zurück (Quelle: Casimir Kast)

Der Verpackungshersteller Casimir Kast Verpackung und Display GmbH aus Gernsbach hat beim Amtsgericht Baden-Baden Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Dirk Pehl von der Kanzlei Schultze & Braun bestellt. Unterstützt wird er von seinem Kollegen Dr. Jürgen Erbe. Beide prüfen derzeit die wirtschaftliche Lage und mögliche Perspektiven für eine Sanierung.

Von der Insolvenz betroffen sind rund 160 Beschäftigte. Ihre Löhne und Gehälter sind nach Angaben des Insolvenzverwalters über das Insolvenzgeld bis Ende November abgesichert. Der Geschäftsbetrieb soll unterdessen ohne Einschränkungen fortgeführt werden. Aufträge werden weiterbearbeitet und auch neue angenommen. Zudem sind kurzfristige Gespräche mit Kunden, Lieferanten und weiteren Geschäftspartnern geplant. Ziel des Verfahrens ist es, das Unternehmen zu stabilisieren und einen Investor zu finden. Der Betriebsrat ist im Gläubigerausschuss vertreten und soll die Interessen der Mitarbeitenden einbringen.

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Die Geschäftsführung macht eine schwierige Marktlage für den Schritt verantwortlich: schwache Konjunktur, zurückhaltender Konsum sowie stark gestiegene Material- und Energiekosten hätten die Liquidität massiv belastet. Trotz Investitionen von rund zehn Millionen Euro im Jahr 2022 – unter anderem in eine neue Druckmaschine und ein eigenes Photovoltaik-Kraftwerk – sei die finanzielle Situation zuletzt nicht mehr zu beherrschen gewesen.

Über Casimir Kast

Die Casimir Kast Verpackung und Display GmbH blickt auf eine über 475-jährige Geschichte zurück. Das Familienunternehmen wird in 13. Generation geführt und produziert Verpackungen aus Karton und Wellpappe. Zu den Kunden zählen Markenartikler, Agenturen sowie Unternehmen aus dem FMCG-Bereich in Deutschland und den Nachbarländern.