Flexo+Tief-Druck: Wo geht es hin in der Verpackungsherstellung?

Marktumfrage 2023: Johannes Betz, Head of Academy & Technical Advisor bei GMG

Johannes Betz Head of Academy & Technical Advisor bei GMG
Johannes Betz: "Ein Right-First-Time-Ansatz kann im Druck erreicht werden." (Quelle: GMG)

Was kann Ihrer Ansicht nach getan werden, dass vielfach negative Image sowie die oft unterschätzte Bedeutung von Verpackungen zu korrigieren, um damit eine mehr sachgerechte Beurteilung durch Konsumenten und Staat zu erreichen?

Die Weiterentwicklung innovativer Technologien und intelligenter Verpackungslösungen ist sicherlich ein wichtiger Weg zur Verbesserung des Images von Verpackungen. Der Einsatz von Monomaterialien im Bereich der Kunststoffe oder die Verbesserung der Sortierfähigkeit spielen hier zweifellos eine zentrale Rolle. Aber auch der Einsatz von alternativen Fasermaterialien aus schnell nachwachsenden Rohstoffen kann ein gangbarer Weg sein. Verbunden mit dem grundsätzlichen Credo, so wenig Verpackung wie möglich, aber so viel wie nötig, sind dies sicherlich Initiativen, die auch mittelfristig das Image der Verpackung deutlich verbessern werden.

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Welche konkreten Maßnahmen unternehmen Sie in Ihrem Bereich der Wertschöpfungskette zur Förderung der Nachhaltigkeit von Verpackungen ohne Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit?

In unserem Teil der Wertschöpfungskette unterstützen wir unsere Kunden vor allem dabei, Ressourcen zu sparen und damit nachhaltiger zu produzieren. Durch gezielte Kommunikation vor dem Druck, Prozessstandardisierung und die richtige Aufbereitung der Druckdaten kann ein „Right-First-Time“-Ansatz im Druck erreicht werden. Dies erspart nicht nur lange Korrekturzyklen an der Druckmaschine, sondern vor allem auch Makulatur oder Reklamationen durch den Endkunden.

Beim Einsatz anspruchsvoller Materialien (z.B. stark saugende Fasermaterialien oder ungestrichene Wellpappe) können wir mit dem richtigen Farbmanagement konsistente Farben in bester Qualität sicherstellen. So können Markenartikler auch auf nachhaltigen, ungestrichenen oder unbehandelten Materialien beste Ergebnisse ohne Qualitätseinbußen erzielen.

Wie beurteilen Sie persönlich die Zukunftsfähigkeit der Verpackungsbranche?

Da der Schutz von Gütern eine grundlegende Rolle in unseren heutigen Gesellschaften spielt, hat die Verpackungsindustrie sicherlich eine vielversprechende Zukunft. Mit den richtigen Entwicklungen zur Verbesserung der Recyclingfähigkeit, nachwachsenden Rohstoffen und intelligentem Verpackungsdesign werden wir auch die aktuell herausfordernden Zeiten gut überstehen und im besten Fall daran wachsen.