K 2022 (19.-26. Oktober): Kuhne Anlagenbau

Dickenreduzierte Tiefziehfolien

Kuhne_K 2022_Dickenreduzierte Tiefziehfolien
Haltbarkeitsverlängernde Vakuumverpackungen für den Transport und Lagerung großer Schinken-, Fleisch- oder Käsestücke gehören zu den typischen Anwendungen mehrschichtiger Tiefziehfolien (Quelle: Adobe Stock/Lena_Zaichikova)

Mit der Blasfolientechnologie Triple-Bubble lassen sich dickenreduzierte Tiefzieh-Verpackungsfolien für die Lebensmittelindustrie herstellen.

Ohne Einschränkung der Gebrauchseigenschaften sind die im Triple-Bubble-Verfahren hergestellen simultan biaxial verstreckten Tiefziehfolien mit 80 bis 120 Mikron nur etwa halb so dick wie die klassischen Gießfolien. Das maximal erreichbare  Tiefziehverhältnis von 1:10 bedeutet eine Verringerung des Materialverbrauchs und damit der zugeordneten Treibhausgasemissionen um rund 50% bei zugleich guter Maschinengängigkeit.

Anzeige

Dank optimierter Kühlraten ermöglichen die Großanlagen Durchsätze bis zu 2000 kg/h bzw. Jahresproduktionen bis zu mehr als 15.000 t. Für Hersteller und Inverkehrbringer senken die dickenreduzierten Folien die im Rahmen der Extended Producer Responsibility (EPR, erweiterte Herstellerverantwortung) anfallenden Gebühren und sie unterstützen die Erfüllung der von der Branche formulierten CEFLEX Nachhaltigkeitsrichtlinien (Circular Economy for Flexible Packaging).

Aktuell ermöglichen Triple-Bubble-Anlagen von Kuhne die Herstellung von Folien mit bis zu 17 Schichten bei Breiten bis zu 3.000 mm doppelflach (6.000 mm Folienbreite) und bei einer Produktionsleistung bis über 2.000 kg/h. Die Systeme eignen sich zur Verarbeitung aller üblichen Kunststoffe wie PE, PP, PET, PA, EVOH, COC, EVA, EMA, Ionomere usw. Eine maximale Dickenreduzierung erlauben dabei – je nach Gewicht der verpackten Ware – auch Tiefzieh-Rezepturen, die weit unter 10 Prozent PA und EVOH enthalten und ohne Probleme und mit guter Performance gefahren werden können. Darüber hinaus sind auch Monomaterial-Lösungen auf der Basis von PET, PA, Polyolefinen und weiteren Polymeren möglich.

Die Triple-Bubble-Technologie

Namensgebend für die Triple-Bubble-Technologie zur Herstellung biaxial verstreckter Blasfolien ist die serielle Anordnung von drei Blasen. In der ersten wird die Folie per Water-Quench-Technologie mit kaltem Wasser schnell abgekühlt. Diese erhöhten Kühlraten verhindern Kristallisationsvorgänge wirkungsvoll als Voraussetzung für ein gleichmäßiges Verstrecken in der folgenden, zweiten Stufe. Die dabei erreichte hohe Orientierung auf molekularer Ebene verbessert die mechanischen und Barriereeigenschaften der Folien. Die thermische Relaxation in der dritten Blase dient zur Einstellung des angestrebten Tiefziehverhaltens.

 Halle 17 Stand A41