Viele Teilnehmer nutzten die Roadshow „Esko on Tour“ für eine Standortbestimmung in Sachen Digitalisierung und Automatisierung ihrer Prozesse

Wie die Zukunft meistern?

Aus Sicht von Esko werden sich künftige Entwicklungen weniger denn je aus der Vergangenheit ableiten lassen. Die Zukunft wird disruptiv sein. Die Unternehmensführungen werden sich auf eine völlig andere Zukunft einstellen müssen (Quelle: Esko)

Bei der Roadshow „Esko on Tour“ standen Mitte des Jahres Themen im Fokus, die den Verpackungsmarkt in jüngster Zeit stark verändert haben – und die für Verpackungshersteller zu neuen Herausforderungen geworden sind. Die vier Termine in Deutschland und Österreich waren von einem tiefen Dialog zwischen Esko und seinen Gästen geprägt: eine Bilanz.

Die Digitalisierung und Automatisierung der Produktionsprozesse, schrumpfende Auftragsgrößen bei stetig kürzeren Lieferzeiten, der Umstieg auf neue, nachhaltigere Materialien – das sind nur einige der Herausforderungen, vor denen Verpackungshersteller stehen. In jüngerer Zeit sind die extrem angespannte Liefersituation bei Verpackungsmaterialien sowie die rasant steigenden Energie-, Material- und Transportkosten hinzugekommen. Auch der dramatische Fachkräftemangel macht der Branche mehr und mehr zu schaffen.

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Für Esko Anlass genug, Kunden, Partner und Interessenten zu einer „Roadshow“ mit vier Terminen in Hildesheim, Rüsselsheim, Memmingen und in St. Pölten / Österreich einzuladen. „Wir wollten mit unseren Gästen in der Tiefe diskutieren, wie wir die aktuellen Entwicklungen im Verpackungsmarkt gemeinsam lenken und Visionen für die Zukunft entwickeln können. Das wurde von mehr als 100 Teilnehmern gerne angenommen“, freut sich Christopher Weber, bei Esko Regional Software Solutions Manager für DACH, über die positive Resonanz. „Es war uns wichtig zu hören, welche neuen Anforderungen unsere Kunden an unsere Lösungen für die Druckvorstufe, die Flexoplattenherstellung und die Qualitätssicherung stellen. Und natürlich haben wir die Gelegenheit genutzt, aufzuzeigen, welche Möglichkeiten unsere neuesten Lösungsansätze und Services hierfür bieten.“ 

Was ist künftig normal?

Aus Sicht von Esko werden sich künftige Entwicklungen weniger denn je aus der Vergangenheit ableiten lassen. „Die Zukunft wird disruptiv sein. Die Unternehmensführungen werden sich auf eine völlig andere Zukunft einstellen müssen“, erklärte Esko Marketing Director Jan De Roeck. Was uns gestern zum Erfolg verholfen hat, reicht heute nicht mehr, so seine Kernbotschaft. Insbesondere den großen Markenartikelherstellern sei das bewusst, weshalb sie neue Wege gehen. Zum Beispiel die Coca Cola-Kampagne „Don’t Buy Coca Cola – If You Don’t Help Us Recycle“ falle mit der Aufforderung, die Produkte des Unternehmens nur unter einer bestimmten Bedingung zu kaufen, erstaunlich aus dem Rahmen – und habe deshalb besonders starke Wirkung.

Wollen sie die Markenartikelindustrie in die Zukunft begleiten können, müssen sich die Verpackungshersteller entsprechend aufstellen. De Roeck empfahl den Roadshow-Teilnehmern, ihren Blick vor allem auf drei Prioritäten zu lenken: „Entwickeln Sie Ihre Nachhaltigkeitsstrategie, beschleunigen Sie die digitale Transformation Ihrer Unternehmen und gewinnen Sie den Kampf um talentierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sie anschließend fördern und so an sich binden müssen.“

Nachhaltigkeit sei längst kein Trend mehr, sondern ein Muss, um Produkte überhaupt noch verkaufen zu können. Digitalisierung der Daten, Prozesse und Arbeitsweisen sieht er als Grundvoraussetzung, um den Herausforderungen in einer disruptiven Welt flexibel und pro-aktiv begegnen zu können. Neueste Produktionstechnik wiederum sei das beste Mittel, die Attraktivität der Verpackungsindustrie als Arbeitgeber für talentierte Fachkräfte zu erhöhen und diese damit langfristig zu binden.

Verpackungsherstellung als Teil der Nachhaltigkeitskette

In Sachen Nachhaltigkeit komme auf die Markenartikelhersteller und ihre Verpackungshersteller geradezu ein Tsunami an Gesetzgebungen zu. „Wenn die Markenartikelhersteller die Nachhaltigkeit ihrer Produkte und Prozesse verbessern wollen, schließt das Sie als ihre Verpackungslieferanten mit ein“, schrieb De Roeck den Roadshow-Teilnehmern ins Stammbuch – und betonte, dass Esko ihnen hier zur Seite steht. „Indem unsere Lösungen den Abfall in der gesamten Verpackungsherstellung minimieren, helfen wir Ihnen, zum Schutz der Umwelt beizutragen.“

Der Marketing Director empfahl den Gästen ein „Value Stream Mapping“ mit Esko. Dieses bringt bei Verpackungsherstellern die Verantwortlichen aller Abteilungen zusammen, um die Potenziale für mehr Nachhaltigkeit aufzudecken. Beispielhaft führte er die XPS Crystal-Technik von Esko – mit der LED-Belichtung verbannt sie das Quecksilber aus der Flexoplattenproduktion – und die Cape Palletization Software für die Optimierung der Logistik an.

Bei vielen Esko-Kunden bildet die Automation Engine das Rückgrat der Vorstufe: Mit ihr haben sie bislang manuell ausgeführte Arbeitsabläufe digitalisiert, automatisiert und standardisiert – und damit Fehlerquellen in ihren Produktionsprozessen weitgehend ausgeschlossen. Über den minimierten Abfall hinaus hat das die Effizienz und Produktivität der Prozesse signifikant erhöht. Ein weiteres Resultat sind erhebliche Zeit- und Rentabilitätsgewinne.

Roadshow „Esko on Tour“ 2022
Die vier Termine der Roadshow „Esko on Tour“ in Deutschland und Österreich waren von einem tiefen Dialog zwischen Esko und seinen Gästen gekennzeichnet
(Quelle: Esko)

Digitalisierung strategisch angehen

Aber wo mit der Digitalisierung anfangen? Und wo dabei die Prioritäten setzen? Hier brachte De Roeck das „Digitale Reife-Modell“ von Esko in Erinnerung. Mit ihm können Verpackungshersteller diese Fragen zielorientiert beantworten, indem sie Digitalisierungsstrategien entwickeln und langfristig in fünf Schritten umsetzen. „Der erste Schritt ist eine Analyse des Ist-Zustands Ihres Unternehmens, aus der Sie anschließend eine Strategie ableiten können. Wir laden Sie herzlich zu einem Workshop mit unseren Experten ein, der Ihnen bei der Entwicklung Ihrer Zukunftsstrategie hilft“, so De Roeck.

Apropos Zukunft: „Digitalisierte Prozesse sind gleichzeitig der Schlüssel, die Attraktivität ihrer Unternehmen für talentierte Fachkräfte zu erhöhen“, betonte der Marketing Director. Zum Beispiel eröffne die cloudbasierte Automation Engine SaaS Verpackungsherstellern die Möglichkeit, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter remote arbeiten zu lassen. Auch hier sei Innovation ein Motor der digitalen Transformation.

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Viele Teilnehmer waren gespannt auf die jüngsten Innovationen von Esko. Diese stellten Frank Woltering (Produktmanager Graphisches Editieren), Andreas Paul (Application Sales Manager) und Tarek Sevinc (Sales Account Manager AVT DACH) vor. Dabei machten sie deutlich, in welcher Breite das Unternehmen Innovationen für die Digitalisierung und Automatisierung der Vorstufenprozesse in der Verpackungsherstellung vorantreibt.

„Besonders spannend fand ich die Weiterentwicklung von ArtPro+, WebCenter und der Automation Engine“, bilanzierte Peter Zeppezauer, IT Local Core Systems der GPI Graz GmbH, seine Teilnahme in St. Pölten. ArtPro+ ist der einzige native PDF-Editor für die Druckvorstufe im Markt, mit dem in PDF-Dateien alle Objekte bearbeitet werden können, ohne die Strukturen der Dateien zerlegen zu müssen. Darüber hinaus wartet ArtPro+ mit einzigartiger Überfüllungsfunktionalität und intelligenten Automatisierungsfunktionen im Editor auf. Das alles erlaubt Esko-Kunden schnellste und einfachste Bearbeitungen ihrer PDF-Dateien.

Die neueste Version des Editors wartet unter anderem mit komfortablen neuen Möglichkeiten beim Vektorisieren, bei der Optimierung filigraner Design-Elemente (Fix Thin Parts), bei der Beschnittzugabe, beim Sicherstellen einer ausgeglichenen Farbverteilung mit Hilfe von Farbabnahmebalken und beim Anpassen von Ecken mit einem Ecken-Werkzeug auf. Die Besucher bekamen auch Einblicke in künftige Funktionen wie unter anderem das Arbeiten mit Druckwerksnummern für den Konterdruck, nahtloser Repetierung, Druckbogen- und Druckbahn-Optimierung, korrekten Ansichten druckklarer PDFs und der Druckvisualisierung in ArtPro+. Diese Innovationen präsentierte Esko Anfang Juli auch im Rahmen eines fünftägigen, kostenlosen ArtPro+ Remote-Trainings für Wartungsvertragskunden mit gut 500 Teilnehmern.

Konkreten Nutzen mitgenommen

„Ein Highlight der Veranstaltung war zu sehen, dass die neueste Version des Repro-PDF-Editors ArtPro+ alle technischen Leistungsmerkmale enthält, die im Esko-Funktionsportfolio verfügbar sind – und sogar noch darüber hinaus. Hervorzuheben ist die ausgezeichnete Benutzerfreundlichkeit der intuitiven Bedienoberfläche. Sie entspricht in jeder Hinsicht dem heutigen Zeitgeist und den Ansprüchen an Software. Die integrierten und selbst programmierten Actions Lists erhöhen die Effizienz um ein Vielfaches und verstärken so den Mehrwert noch weiter“, kommentierte Manuel Oberhauser, Leiter Entwicklung, Stanzformtechnik und Druckvorstufe bei der Flatz GmbH in Lauterach in Österreich, seine Teilnahme.

„Wir erwägen, künftig mit den DeskPack-Plugins von Esko von Illustrator auf ArtPro+ umzusteigen. Auf jeden Fall werden wir für die Bogenvernutzung von Plato auf ArtPro+ umsteigen, da die Bedienung erheblich intuitiver und benutzerfreundlicher ist. Das bietet auch erhebliche Vorteile bei der Einschulung neuer Bediener“, unterstrich Oberhauser den konkreten Nutzen seines Besuchs der dialogorientierten Veranstaltung.

Peter Zeppezauer (Mitte) und Andreas Ronacher (rechts) von GPI Graz im Gespräch mit Frank Woltering von Esko
Viele Teilnehmer nutzten ihren Besuch für eine Standortbestimmung in Sachen Digitalisierung und Automatisierung. Im Bild: Peter Zeppezauer (Mitte) und Andreas Ronacher (rechts) von GPI Graz im Gespräch mit Frank Woltering von Esko
(Quelle: Esko)

Mehr und mehr Kunden gehen in die Cloud

Bei der Automation Engine stand die cloudbasierte SaaS-Version im Fokus. Sie erlaubt Kunden den Umstieg hin zu komfortablen, flexibel skalierbaren Geschäfts- und Lizenzmodellen und erspart ihnen Investitionen in Server-Hard- und Software. Für Verpackungshersteller mit mehreren Standorten ist sie zudem eine ideale Integrations-Plattform. Hier stellte Esko die neuesten Möglichkeiten für die Anbindung an die Editoren ArtPro+ und DeskPack sowie seine neuesten Cloud-Initiativen vor. Zudem gab das Unternehmen Einblicke in seine WebCenter Release-Planung und künftige Viewer-Verbesserungen. So werden jetzt alle Änderungen, die in einer Esko-Lösung vorgenommen werden, automatisch in allen Viewern der anderen Esko-Lösungen einheitlich dargestellt.

Die jüngsten Innovationen für die Flexoplattenherstellung kamen ebenfalls nicht zu kurz. Mit seinen CDI Crystal XPS-Flexo-Druckplattenbelichtern hat Esko ein Alleinstellungsmerkmal im Markt. Diese Systeme kombinieren die digitale Plattenbebilderung und die UV-LED-Belichtung mit gleichzeitiger Haupt- und Rückseitenbelichtung zu einem automatischen Prozess für die Druckplattenherstellung. Damit legen sie die Basis für kontinuierlich höchste Qualität der Flexoplatten. Der intelligente Druckparameter-Assistent Print Control Wizard kann dabei die Aufgabe übernehmen, für alle Anforderungen die perfekten Crystal-Raster und Kurven zu erstellen.

Neu im Esko-Portfolio ist seit kurzem die Flexo Engine. Mit ihrer Funktionalität erlaubt sie eine durchgängige Digitalisierung und Automatisierung vieler Arbeitsschritte in der Datenvorbereitung für die Flexoplattenbelichtung. Unter anderem gilt das für die Erstellung der Schnittlayout-Dateien, die Kennzeichnung der Flexoplatten und die optimale Anordnung der Aufträge auf den Platten.

Neu ist auch der Solvent Saver, mit dem der Lösemittelverbrauch und der Materialabfall in der Flexoplattenproduktion signifikant reduziert werden können. Ein weiteres Beispiel dafür, wie Esko Verpackungsherstellern hilft, die Nachhaltigkeitsziele der Markenartikelindustrie zu unterstützen.

Inspektion als Schlüsselgröße der Produktionssicherheit

Gleiches gilt für die umfassenden Möglichkeiten der AVT-Lösungen für die lückenlose Qualitätssicherung in der Verpackungsherstellung. Auch bei dieser Präsentation legte Esko einen Schwerpunkt auf die Möglichkeiten der Digitalisierung und Prozessintegration, die aus seinem breiten Angebot eigenentwickelter Lösungen aus einer Hand resultieren.

So lassen sich die Parameter für die Inspektion mit den AVT-Lösungen jetzt bereits in der Vorstufe einstellen und automatisch in die Druckmaschinen übergeben. Damit wird dieser Arbeitsschritt von den Druckmaschinen in die Vorstufe verlagert. Zum Beispiel in AutoSet, ProMIS oder Printflow Central. Im Ergebnis lässt sich der Druckprozess aus der Vorstufe überwachen. Über die höhere Produktsicherheit hinaus – die Inspektionsparameter müssen an den Druckmaschinen nicht erneut eingegeben werden – bringt das erhebliche Kostenvorteile mit sich: Die Rüstzeiten an den Druckmaschinen werden weiter verkürzt, ihre Verfügbarkeit erhöht.

Präsentiert wurden auch die Möglichkeiten der Inline-Spektralfarbmessung mit SpectraLab XF. Diese Lösung erlaubt bei hohen Geschwindigkeiten eine absolute Farbmessung im Inline-Prozess. Dabei können sowohl zertifizierte als auch kundenspezifische Farbkataloge genutzt werden. Das erlaubt es Maschinenführern, den Druckprozess weiter zu optimieren.

„Endlich konnten wir uns wieder persönlich treffen, untereinander austauschen und neue Kontakte zu Kollegenbetrieben knüpfen“, freute sich Zeppezauer über die Einladung von Esko. Für das nächste Jahr ist eine Fortsetzung geplant. So soll es im Frühjahr 2023 erneut Roadshow-Termine an verschiedenen Standorten geben. Kunden, Partner und Interessenten werden rechtzeitig eingeladen. „Unsere Kunden sind es von Esko gewohnt, dass wir sie an die Hand nehmen und aufzeigen, was mit den heutigen Lösungen möglich ist. Das wird auch im nächsten Jahr ein Ziel unserer Roadshow sein“, verspricht Weber.