Karton soll eine geringere Umweltbelastung als Kunststoffbeutel aufweisen
von Ansgar Wessendorf,
Die faserbasierte D-PAK Kartonverpackung kommt mit deutlich weniger Kunststoff aus als gängige LDPE-Nachfüllbeutel
(Quelle: Elopak)
Eine von der Nachhaltigkeitsberatung Anthesis im Auftrag des Verpackungsherstellers Elopak durchgeführte Lebenszyklusanalyse (LCA) kommt zu dem Ergebnis, dass die Elopak-Kartonverpackung D-PAK im Vergleich zu herkömmlichen Nachfüllbeuteln aus Weich-Polyethylen (LDPE) in mehreren Umweltkategorien besser abschneidet. Die Analyse basiert auf einem Vergleich von 1-Liter-Verpackungen für Nachfüllanwendungen im europäischen Markt, insbesondere für Haushaltsprodukte wie Flüssigwaschmittel.
Laut Studie verursacht der D-PAK Karton 24 Prozent weniger Treibhausgasemissionen, hat einen um 33 Prozent geringeren Einfluss auf die Ressourcenverknappung und benötigt 44 Prozent weniger Kunststoff als ein LDPE-Beutel in gleicher Füllmenge. Der Kunststoffanteil des Kartons liegt bei 9,0 Gramm, beim LDPE-Pouch bei 20,1 Gramm. Auch bei Annahme eines vollständigen Recyclings des Kunststoffbeutels bleibt der Karton in der Gesamtbewertung ökologisch vorteilhaft.
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Frühere Studien bestätigen Umweltvorteile von Kartonverpackungen
Bereits frühere Lebenszyklusanalysen wiesen auf ökologische Vorteile von Kartonverpackungen hin. Eine 2020 im Auftrag der Alliance for Beverage Cartons and the Environment (heute Food and Beverage Carton Alliance) veröffentlichte Meta-Analyse zeigte, dass Getränkekartons mit einem durchschnittlichen CO₂-Fußabdruck von 83 Gramm pro Liter klimafreundlicher sind als PET-Flaschen (156 g CO₂/L), Einwegglas (430 g CO₂/L) oder Mehrwegglas (100 g CO₂/L).
Marktresonanz und Verbraucherakzeptanz
Seit der Markteinführung des überarbeiteten D-PAK Kartons im Jahr 2021 haben verschiedene Handels- und Konsumgütermarken – darunter Sainsbury’s, Morrisons, Omo und Paperdent – die Verpackungslösung für Non-Food-Produkte eingeführt. Laut einer Marktbefragung aus dem Jahr 2024 ist die Akzeptanz bei Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland und Großbritannien gegeben: 64 Prozent der Befragten zeigten sich offen für Weichspüler in Kartonverpackung, 61 Prozent für Waschmittel und 59 Prozent für Bodenreiniger.
Strategische Ausrichtung auf faserbasierte Verpackungen
Mit der Unternehmensstrategie Repackaging tomorrow, die im Herbst 2024 vorgestellt wurde, verfolgt Elopak das Ziel, faserbasierte Verpackungslösungen auf weitere Produktsegmente und Märkte auszuweiten. Die Substitution fossiler Kunststoffe durch erneuerbare, recyclingfähige Materialien wird dabei als wesentlicher Entwicklungsschwerpunkt betrachtet.
Über Elopak
Elopak ist ein international tätiger Hersteller von Kartonverpackungen und Abfüllsystemen. Die Produkte des Unternehmens – darunter die bekannte Pure-Pak® Kartonverpackung – basieren auf erneuerbaren und recycelbaren Materialien und sollen eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Kunststoffflaschen darstellen.
Gegründet 1957 in Norwegen, ist Elopak seit 2021 an der Börse in Oslo notiert. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 2.600 Mitarbeitende und liefert jährlich über 14 Milliarden Verpackungen in mehr als 70 Länder.
Elopak ist Mitglied des UN Global Compact und hat sich im Rahmen der Science Based Targets Initiative (SBTi) zur Reduktion von Treibhausgasemissionen verpflichtet. Ziel ist es, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.